Neustadt Zur Sache: Geißbock-Brautpaare

Vor der Bühne waren am Wochenende mehrere Tische für die früheren Geißbockbrautpaare, die einst als Jüngstgetraute den Tributbock nach Deidesheim führten, reserviert. Die ehemaligen Lambrechter Gisela und Dieter Fahrnschon, die nun in Königsbach wohnen, haben 1973 Tributbock Valentin in Deidesheim abgeliefert. „Damals sind wir von Lambrecht über Königsbach mit einem Kleintransporter bis kurz vor Deidesheim gefahren worden“, erzählt der Jubiläumsbräutigam. Erst seit dem Stadtjubiläumsjahr 1977 ist der Geißbockmarsch per Pedes durch den Wald Tradition. Ehepaar Fahrnschon hatte nur noch ein paar hundert Meter bis zur Stadtgrenze. Dieter Fahrnschons Schwiegereltern Anneliese und Fritz Hofmann ersteigerten in jenem Jahr Bock Valentin für 2000 Mark. Damit hat es eine besondere Bewandtnis: 25 Jahre zuvor waren Hofmanns selbst Bockführer als jüngstgetrautes Paar gewesen, den Bock sicherten sie sich am Tag ihrer Silberhochzeit. Aida und Jaroslaw Sojnikow hatten die Ehre, den 600. Tributbock bei den Geißbockfestspielen 2003 zu überbringen. „Wir wanderten nach Deidesheim. Es war gutes Wetter, wie heute“, erinnern sich beide. „Unsere Eltern aus Russland konnten nicht zur Hochzeit kommen, so dass wir kein großes Fest planten.“ Umso größer war die Freude, mit so vielen Gästen beim Festspiel die Hochzeit zu feiern. Eine große Gruppe Mitwanderer begleitete die beiden beim Fußmarsch nach Deidesheim. Bei den Festspielen vor fünf Jahren hatten Bruce Bollé und Julia Eberhardt die Ehre, Kasimir, den 610. Tributbock, nach Deidesheim zu geleiten. Die Eltern zweier Kinder erinnern sich gerne an den festlichen Brauch mit Aufführung und Wanderung nach ihrer Hochzeit am Freitag vor Pfingsten. Ganz frisch getraut sind Julia Dörrzapf und Maximilan Groß, die heute den 615. Tributbock Olli den Deidesheimern übergeben. Ihre Hochzeit war am Pfingstsamstag. Begleitet von anderen starten sie heute um 5.30 Uhr auf der Friedrich-Ebert-Brücke in Lambrecht.

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