Neustadt Stadtleben: Hilfe ohne Kostenrechnung

Feuer, Wasser, Schimmel. Diese drei Faktoren setzten im Juli und August der August-Becker-Schule in Lachen-Speyerdorf schwer zu. Kurz vor Schulbeginn nach den Sommerferien mussten deshalb 210 Grundschüler ins Exil. Die zweiten und dritten Klassen kamen daher im Schulzentrum Böbig unter, die Viertklässler drückten in Geinsheim die Schulbank. Den Transport hatte die Stadt mit Bussen organisiert – schließlich sollte sich für Eltern und Kinder zumindest beim Schulweg nichts ändern. Die Abc-Schützen hingegen wurden in Lachen-Speyerdorf selbst aufgenommen – im Gemeindezentrum der Evangelischen Gemeinschaft, Mittagessen und Nachmittagsbetreuung inklusive. Gestern bedankten sich Schule und die Schulabteilung der Stadtverwaltung für die unbürokratische, schnelle Hilfe der evangelischen Gemeinschaft. Deren Vorstand Martin Ulmer hatte Anfang August „auf dem „kurzen Dienstweg“ von den Nöten der Schule erfahren: Die frühere Schulleiterin Silke Schick meldete sich mittwochs, tags darauf wurden die Räume besichtigt, kurz danach waren Jugendräume und Seminarraum sozusagen schulbetriebsbereit. „Wir sind sehr dankbar, dass Sie uns aufgenommen haben“, sagte Schuldezernentin Waltraud Blarr gestern. Weil für die Gemeinschaft ihre Räume kostenlos zur Verfügung stellte, gab es als kleines Dankeschön zumindest ein Sachgeschenk, genau gesagt ein Flipchart, das man immer gut gebrauchen kann. Die Hilfe sei selbstverständlich gewesen, unterstrich Ulmer gestern noch einmal: „Wir wollen nicht für uns leben. Wir sind dankbar, dass wir hier am Hambacher Weg unser Gemeindehaus bauen durften.“ Für die August-Becker-Schule ist laut Schulleiterin Uschi Hoffmann zwar noch kein Normalbetrieb möglich, da noch nicht alle Räume nutzbar sind. „Aber wir sind froh, wieder alle unter einem Dach zu sein.“ Blarr zufolge wird mit Hochdruck , doch sei noch offen, bis wann alle Gebäudeschäden beseitigt seien.