Neustadt Neue Wege der Klärschlammverwertung

Der Gemeinderat hat den Wirtschaftsplan 2019/20 der Gemeindewerke (Abwasserwerk) mehrheitlich bei acht Nein-Stimmen und einer Enthaltung gebilligt.

Der Wirtschaftsplan ist in vier Teile gegliedert. Der Erfolgsplan weist für 2019 nach der Abrechnung von Erträgen und Aufwendungen einen Jahresüberschuss von 15.000 Euro aus. 2020 wird mit einem Überschuss von 43.000 Euro gerechnet. Der Vermögensplan hat im kommenden Jahr ein Gesamtvolumen von rund 1,6 Millionen Euro, 2020 von über 2,6 Millionen. Als Kreditaufnahme sind eine Million Euro für 2020 angesetzt. Die Stellenübersicht weist zwölf Beschäftigte aus, davon eine Teilzeitstelle. Der fünfjährige Finanzplan umfasst die derzeit vorhersehbaren Investitionen und wird jährlich angepasst. Als Investitionen sind Kanalerneuerungen, Erneuerungen von Pumpwerken und an Gebäuden, Ersatz von Maschinen und Anlagen, Maßnahmen aus dem Energiegutachten und aus dem Abwasserbeseitungskonzept, Hausanschlüsse und Erschließungen genannt. Pia Werner (Grüne) stellte den Antrag, den anfallenden Klärschlamm zukünftig zu verbrennen, anstatt sie in der Landwirtschaft auf die Felder aufzubringen. Die Kosten seien mittlerweile nur geringfügig höher, und die Finanzen der GWH ließen dies zu. Wenn die Grenzwerte für bestimmte Stoffe strenger würden, dürfe der Klärschlamm nicht mehr aufgebracht werden. Tobias Brandt, Geschäftsführer der Gemeindewerke, erläuterte, dass sowohl die Verwertung in der Landwirtschaft als auch die Verbrennung Vor- und Nachteile aufweisen. Stichwort sei Phosphor, ein begrenztes Gut. Dieser werde bei der Verwertung in der Landwirtschaft in den Kreislauf zurückgeführt, aber auch Schadstoffe gelangten so in den Boden. Derzeit würden Verfahren zur Monoverbrennung („Stichwort“) entwickelt und angeboten, bei denen Phosphor erhalten bleibe. Die Werke hatten laut Brandt EU-weit ausgeschrieben und verfolgen beide Verwertungswege. Ein Vertrag für drei Jahre sei mit einem Anbieter abgeschlossen worden, der beide Verwertungsmöglichkeiten durchführe, abhängig von der Belastung des Klärschlamms. Nach drei Jahren werde neu entschieden. Gerd Amrhein (HLL) sagte, die Verbrennung sei vorzuziehen, auch im Hinblick auf Medikamentenrückstände: „Das in die Landwirtschaft auszubringen, ist eine Schweinerei.“ Thomas Liese-Sauer (SPD) regte an, darüber erneut im Fachausschuss zu beraten.

x