Zweibrücken Nach Correctiv-Recherche: Keine Beschwerden bei Stadtwerken

Erdgaszuleitungen in einem Kraftwerk.
Erdgaszuleitungen in einem Kraftwerk.

Knapp drei Dutzend Kunden der Zweibrücker Stadtwerke nutzen ein Ökogas-Angebot, das in die Diskussion geraten ist. Dieses wird nun überprüft. Trotzdem stehen die Kunden nicht ohne Gas da.

Das Recherche-Netzwerk Correctiv hat enthüllt, dass viele deutsche Versorgungsunternehmen irreführende Werbung für angeblich „klimaneutrales Erdgas“ betreiben. Seither verzichten die Zweibrücker Stadtwerke bis auf Weiteres auf das Marketing für ein umstrittenes Angebot. Wie berichtet, haben die Investigativ-Journalisten am 16. April die Recherche „Die Ökogas-Lüge“ auf ihre Internetseite gestellt. Demnach gäben die Versorgungsunternehmen vermeintlich umweltfreundliches Erdgas an ihre Kunden weiter, für das in Wahrheit „angeblich geschützte Wälder abgeholzt, selbst Gaskraftwerke ausgebaut“ würden. So würden laut Correctiv Hunderttausende Kunden getäuscht.

Nach Angaben der Journalisten haben die Zweibrücker Stadtwerke 706 CO2-Gutschriften bekommen, indem sie Treibhausgas-Emissionen mit dem Erwerb von Windkraft aus Indien ausglichen. Doch der dortige Windpark, so Correctiv, wäre sicherlich auch ohne Einnahmen aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten gebaut worden. Also sei die Werbung mit Verringerung von Treibhausgasen irreführend.

Kunden dürfen ihr Produkt behalten

Gegenüber der RHEINPFALZ erklärte Stadtwerke-Prokurist Henning Braun, dass man der Angelegenheit nachgehen werde. Während der Prüfung würden die umstrittenen Produkte nicht weiter angeboten. Bis zum 31. Dezember 2023, so Braun auf Nachfrage, hätten die Zweibrücker Stadtwerke „34 Kunden im Ökogas-Tarif mit dem Öko Plus-Label zertifiziert durch den Tüv Rheinland“ gehabt. Die so bereits versorgten Kunden hätten die Möglichkeit, ihr gewähltes Ökogas-Produkt zu behalten.

Im Zusammenhang mit der Correctiv-Recherche sind nach Brauns Worten bei den Stadtwerken keine Beschwerden von Kunden eingegangen.

x