Neustadt Die hohe Kunst des Hefeteigs

Waren für den süßen Nachtisch zuständig: Lilie Helfer und Helene Appel bei der Zubereitung des Desserts Clafoutis.
Waren für den süßen Nachtisch zuständig: Lilie Helfer und Helene Appel bei der Zubereitung des Desserts Clafoutis.

Noch einmal ums Kochen ging es im dritten Workshop der Reihe „Fit 4 Life“. Diesmal stand der Backofen im Mittelpunkt des Interesses: Leiterin Ellen Schneider weihte die Jugendlichen in die Geheimnisse des Hefeteigs, der Ofendesserts und der schnellen Küche ein.

„Das gemeinsame Kochen ist immer ein Highlight für die Jugendlichen, deshalb haben wir es zweimal in die Workshop-Reihe eingeplant“, erläutert Marion Fliehmann vom Projektteam. Diesmal treffen sich die acht jungen Leute, die daran teilnehmen, in der Küche der Berufsbildenden Schule – Heimspiel für Workshopleiterin Ellen Schneider, die dort Pflege und Gesundheit unterrichtet und schon alles vorbereitet hat. Es soll Gerichte geben, die schnell zubereitet sind und die man auch mal mit in die Schule oder zur Arbeit nehmen kann. So hat die Küchenexpertin Ofenkartoffeln, Reis-Paprika-Eintopf, Käseschnecken aus Hefeteig, Frikadellen, Quarkauflauf und Hühnersuppe ausgesucht. „Hühnersuppe muss man einfach können!“, meint die Fachfrau energisch, lässt die Kocheleven ansonsten aber selbst wählen, was sie zubereiten wollen. Zunächst müssen allerdings einige Wörter geklärt werden: „Was sind Auberginen?“, will eine junge Frau aus Afghanistan wissen. Und eine andere fragt, was ein Clafoutis sei. „Das komplizierteste am Clafoutis ist der Name“, sagt Schneider und erklärt, wie aus einem Pfannkuchenteig, Eischnee und Beeren ein leckeres Dessert wird. Helene Appel und Lilie Helfer sind für den Nachtisch zuständig und mühen sich, die Eier zu trennen und den Eischnee zu schlagen. „Die Rezepte vom letzten Mal habe ich zu Hause ausprobiert“, erzählt Helene und ergänzt: „Hat super geklappt.“ Max Kowalski und Parmila Amiry bearbeiten unterdessen den Hefeteig für die Käseschnecken. „Nicht so zaghaft, der Hefeteig muss richtig geknetet werden“, ermuntert sie die Chefköchin. Beide jungen Leute haben schon einige Kocherfahrung. Max hat es sich selbst beigebracht und einiges auch von seiner Oma gelernt. „Aber hier kann ich Rezepte kennenlernen, die ich sonst im Alltag nicht machen würde“, schätzt er das Angebot des Workshops und blickt zum Ofen, aus dem schon der Quarkauflauf duftet. Auch Bashir Soltani ist kein Kochanfänger mehr, er lebt bereits alleine und kocht meistens Gerichte aus seiner afghanischen Heimat. Jetzt schnippelt er Salat und erfährt, dass er Gurken wegen der Pestizidbelastung besser schälen sollte, lernt eine einfache Salatsoße kennen und kümmert sich um die Frikadellen. Die Hühnersuppen-Fraktion hat ebenfalls ganze Arbeit geleistet: „Ich habe noch nie Suppe gemacht, zu Hause koche ich nie“, gibt einer der Suppenköche zu und fügt an: „Aber nächste Woche koche ich ganz bestimmt!“ Ellen Schneider begutachtet zufrieden die Arbeit der jungen Leute. Der Zeitplan stimmt, bald kann alles probiert werden. Den Rest können die Teilnehmer in Plastikdosen mit nach Hause nehmen – und so gleich testen, ob sich die Rezepte als Mitnahmegericht für Schule oder Arbeit eignen.

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