Neustadt Demnächst im Saalbau: Kurpfalzkonzerte enden mit Brahms-Sextetten

«Neustadt». Welche Maßstäbe im Bereich der Kammermusik Johannes Brahms mit seine beiden Streichsextetten setzte, wurde so richtig erst in neuerer Zeit erkannt. In Neustadt sind die beiden Stücke – übrigens die ersten Kammermusikwerke des Komponisten ohne Klavierbegleitung – nun am nächsten Dienstag zum Abschluss der Kurpfalzkonzert-Saison im Saalbau zu hören.

Mit der Komposition des ersten Streichsextetts B-Dur op. 18 für zwei Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli begann der gerade einmal 25-jährige Brahms 1858 , doch sollte sich die Fertigstellung in dieser noch unpopulären Gattung ohne nennenswerte Tradition über zwei Jahre hinziehen. Dabei arbeitete der Komponist eng mit seinem Freund Joseph Joachim zusammen, einem der bedeutendsten Violinvirtuosen des 19. Jahrhunderts, der auch bei der Uraufführung 1860 in Hannover als Primarius mitwirkte. Brahms erstellte zudem eine Klavierfassung des langsamen Satzes, die er der verehrten Clara Schumann zum Geburtstag schenkte Sechs Jahre später, 1866, folgte die Uraufführung des Streichsextetts Nr. 2 G-Dur op. 36 in Boston, das der Komponist im Sommer des gleichen Jahres in Baden-Baden geschaffen hatte. Er verarbeitete dabei angeblich die gescheiterte Verbindung mit Agathe von Siebold und verewigte seine verflossene Liebe mit der Tonfolge a-g-a-h-e im Seitenthema des Kopfsatzes. Die Interpreten sind sechs junge Geigerinnen, Bratscher/innen und Cellisten aus Korea, Moldawien, China, Spanien und Deutschland aus der Mannheimer Kammermusikklasse von Prof. Susanne Rabenschlag, die bei den beiden Werken jeweils einmal den Prim-Part ihrer Instrumentengruppe, das andere Mal die Rolle des Secundus übernehmen. Termin Die beiden Brahms-Sextette sind am Dienstag, 29. Mai, um 18 Uhr im Neustadter Saalbau zu erleben. Karten s(5/3 Euro) bei der Kulturabteilung der Stadt (06321/855404) oder unter www.ticket-regional.de. | Holger Pöschl

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