Neustadt Baumkontrolle heißt nicht Fällung

Nach einem Astbruch von einem Sachverständigen begutachtet: die vier Bäume unmittelbar am Rathaus.
Nach einem Astbruch von einem Sachverständigen begutachtet: die vier Bäume unmittelbar am Rathaus.

In der Gerüchteküche hatte es in den vergangenen Tagen gebrodelt: Bürger, die beobachtet hatten, dass an den vier Bäumen unmittelbar westlich vom Rathaus eine Absperrung mit rot-weißem Band gezogen worden war, hatten gemutmaßt, das habe sicherlich damit zu tun, dass sich unmittelbar darunter die für den Bürgermeister und die Beigeordneten reservierten Stellplätze befinden. Die Bäume, so wurde spekuliert, sollten gefällt werden, um für die Verwaltungsspitze die Parksituation vor dem Rathaus zu verbessern. Vier Bäume – Platane und Zuckerahorn – stehen westlich des Rathauses auf Pflanzscheiben entlang der Parkplätze, die neben dem Bürgermeister und den Beigeordneten aber auch Besucher des Rathauses benutzen. Unterhalb der Bäume befinden sich auch Fahrradständer. An einem in der vier Bäume, der in der Mitte der Reihe steht und optisch der deutlich schwächste ist, kann der Beobachter erkennen, dass dort ein dickerer Ast abgebrochen ist. Auf Anfrage der RHEINPFALZ weist der Pressesprecher der Gemeinde, Marcel Roßmann, Spekulationen zurück, Baumkontrolle und Absperrband könnten mit etwas anderem zu tun haben als mit der Gewährleistung der Verkehrssicherheit nach dem Astbruch. Es gehe ausschließlich darum, die Bäume zu kontrollieren, eine Veränderung der Parksituation sei nicht vorgesehen. Die Gemeinde führe zweimal im Jahr Baumkontrollen durch – einmal im belaubten und einmal im unbelaubten Zustand, so der Pressesprecher weiter. Dabei handle es sich um eine visuelle Begutachtung. Am Dienstag vergangener Woche habe an den vier Bäumen vor dem Rathaus eine zusätzliche Baumkontrolle durch das Sachverständigenbüro Eiko Leitsch aus Nauheim stattgefunden. Anlass für diese Kontrolle sei ein größerer Astbruch im Dezember vergangenen Jahres gewesen, erläutert Umweltdezernent Dieter Schuhmacher (SPD). Grund für den Astbruch sei Pilzbefall gewesen, weshalb man nun den Gesundheitszustand der Bäume genauer abklären wollte. Das abschließende Gutachten dieser Baumkontrolle stehe noch aus und werde der Gemeinde voraussichtlich in den kommenden Tagen zugesandt. Der Sachverständige habe aber vor Ort festgehalten: Für die zukünftige Entwicklung der Bäume sei der Standort nicht optimal. Der Raum für die Wurzeln sei sehr beengt, was die Vitalität der Bäume beeinflussen könne. Es sei daher davon auszugehen, dass die Probleme im Alter zunehmen werden. Die Baumkontrolle aber als Beweis für eine anstehende Fällung zu sehen, sei falsch, betonte der Umweltdezernent. Laut Pressesprecher Roßmann liegt das Gutachten aktuell noch nicht vor. Die Kosten für das Gutachten bezifferte er laut Kostenvoranschlag auf rund 300 Euro pro Baum. Baumfällungen stehen nach Angaben der Verwaltung aktuell im Lachener Weg und in der Straße An der Fohlenweide an. Am 26. und 27. Februar wird die Gemeinde im Rahmen der Verkehrssicherung dort Bäume fällen. Wegen der Arbeiten kann es zu Behinderungen des Straßenverkehrs kommen. Die Bäume werden gefällt, da sie altersbedingt im Kronenbereich abbauen und gleichzeitig einen Pilzbefall aufweisen, so der Pressesprecher.

x