Ludwigshafen Wunsch bleibt ungehört

Müssen sich steigern: Die Volleyballerinnen des SC Mutterstadt, im Bild Michelle Meyerer (links) und Amelie Sanus im Block.
Müssen sich steigern: Die Volleyballerinnen des SC Mutterstadt, im Bild Michelle Meyerer (links) und Amelie Sanus im Block.

«MUTTERSTADT.» Der Wunsch von Ralph Bösling blieb ein Wunsch. „Hätten wir nur alle Spiele so gespielt“, sagte der Trainer der Oberliga-Volleyballerinnen des SC Mutterstadt. 1:3 hatte seine Mannschaft gegen Spitzenreiter ASV Landau das letzte Saisonspiel dieses Jahres verloren. Bösling war aber trotz der Niederlage mit dem Auftritt seiner Damen zufrieden. „Zweieinhalb Sätze haben wir gut gespielt, einen halben nicht wirklich und den letzten haken wir ab“, resümierte er.

Bösling haderte vor allem mit der Leistung des ersten Schiedsrichters, der nach seiner Ansicht im dritten Satz beim Stande von 15:16 drei Fehlentscheidungen traf, die schlussendlich dazu führten, dass Landau auf und davon zog. „Selbst Klaus Kuhn, der Landauer Trainer, schüttelte in dieser Phase nur den Kopf“, sagte der Mutterstadter Trainer. Kuhn ist übrigens in Mutterstadt ein „alter Bekannter“, fungierte er doch jahrelang beim SC als Coach und Co-Trainer. „Das ist bei so einem knappen Spielstand schon ein bisschen bitter“, ärgerte sich Bösling. Die Marschrichtung im ersten Satz war klar, schließlich kennen sich beide Mannschaften aus dem Effeff. Die Mutterstadterinnen wussten: Wenn der Tabellenführer aus Landau einen Schwachpunkt hat, dann ist es die Annahme. Das nutzte der SCM zunächst auch eiskalt aus, leistete sich dann aber sieben Aufschlagfehler. Landau bedankte sich und entschied den Durchgang mit 25:21 für sich. Im zweiten Satz dominierte der SCM. Zwar kamen die Südpfälzerinnen in der Schlussphase nochmals ran, aber Mutterstadt agierte konzentriert. Im dritten Satz blieben die Bösling-Damen lange auf Tuchfühlung. Der Unparteiische aber warf sie aus der Bahn. „Die Emotionen sind hochgekocht“, so Bösling. Im vierten Durchgang lief nicht mehr viel zusammen, Mutterstadt verlor diesen mit 13:25. Nach einem Zwischenhoch Mitte November rangieren die SCM-Damen nach acht Spielen auf dem achten Tabellenplatz. Der TV Rohrbach liegt zwei Zähler dahinter, Schlusslicht ist der TV Wiesbach mit vier Punkten. Doch Bösling will gar nicht auf die dahinterliegenden Teams schauen. „Die Liga ist eng beisammen“, sagte er. „Mit einem Sieg rückst du ganz schnell wieder nach vorne“, unterstrich er. So langsam habe sich seine Mannschaft nach anfänglichen Schwierigkeiten eingespielt, sagte Bösling. „Unser größtes Problem ist, dass wir überhaupt keine Vorbereitung hatten. Die Mannschaft kam erst zu Saisonbeginn richtig zusammen. Ich hatte noch nie ein derartig schlecht eingespieltes Team“, machte Bösling deutlich. Personell gab es einige Veränderungen. Libera Elena Weißhaar und Emely Zapp (Außenangreiferin) stießen zu Beginn der Runde zum Team. Beide kamen vom saarländischen Drittligisten TV Lebach. Drei Spielerinnen verabschiedeten sich in die zweite Mannschaft. Mit Julia Zywitzki und Nadine Lahres (beide schwanger) sind zudem zwei Leistungsträgerinnen des SCM der letzten Jahre momentan zum Zuschauen verdammt. Hinzu kamen Verletzungen und Krankheiten, die Bösling bei seinen Planungen einen Strich durch die Rechnung machten. „Wir hatten noch kein einziges Spiel, in dem wir komplett waren“, erklärte er. Dass die Personaldecke arg, arg dünn ist, wusste der Coach schon zu Saisonbeginn. In den noch ausstehenden zehn Spielen will er das Beste daraus machen.

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