Ludwigshafen Vier Augen des Gesetzes

91-73587741.jpg

SPEYER. Als Funktionäre, nicht als Zuschauer, nehmen Cristianne und Sven Laforce 2016 an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro teil. Das Speyerer Ehepaar – sie 43, er 46 Jahre alt – ist wieder einmal olympisch unterwegs: Beide arbeiten als Dopingkontrolleure.

Die Liste ihrer Tätigkeiten im Auftrag der Wada, der Welt-Antidoping-Agentur, ist ziemlich lang. Sie umfasst Olympische Sommer- und Winterspiele, Fußball- und Eishockey-Weltmeisterschaften, Confederations Cup (Fußball), im Schwimmen Weltcup und Kurzbahn-Weltmeisterschaft, Tennisturniere und Leichtathletik-Veranstaltungen. Nicht immer waren sie zusammen tätig. Rio 2016 wird ihr fünftes gemeinsames Olympia sein – nach Salt Lake City 2002 (Winter), Athen 2004 (Sommer), Turin 2006 (Winter), London 2012 (Sommer). Bei den Sommerspielen in Atlanta 1996 war Cristianne Laforce noch unter ihrem Mädchennamen De Rose tätig. Sven Laforce begann 2000 in Sydney als Kontrolleur. 2008 in Peking (Sommer), 2010 in Vancouver (Winter) und 2014 in Sotschi (Winter) verzichteten die jeweiligen Nationalen Olympischen Komitees auf ausländische „Fahnder“. In Rio wird sie beim Turmspringen und Synchronschwimmen eingesetzt, ihr Mann beim Tennis. Auf die Riesenstadt am Zuckerhut freut sich Cristianne Laforce „ganz besonders“; denn eben ihrem Mann wird sie auch von Tochter Nina in ihr Heimatland Brasilien begleitet. Sie kam in Porto Alegre zur Welt. Ihr Vater Dr. Eduardo De Rose gehörte der Medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) an und ist bei Olympia Leiter der Dopingkontrolle. Ob die zwei Speyerer – sie ist Lufthansa-Stewardess, er Studienrat für Sport und katholische Religion am Hans-Purrmann-Gymnasium – in ihrem Ehrenamt jemals „Erfolg“ hatten, wissen sie nicht. Denn Dopingkontrolleure erfahren den Befund der Proben nicht, jedenfalls nicht unmittelbar. Auf diese Weise soll die Möglichkeit einer Bestechung ausgeschlossen werden. So oder so: Es wird spannend.

x