Wochenspiegel Sommerdebatten und Dauerprobleme

Zündende Idee.
Zündende Idee.

Filmfestival: Wunschdenken

Es ist Sommerzeit und da findet in Ludwigshafen traditionell die Debatte über den Standort des Filmfestivals statt. Die Linke hat vorgeschlagen, die Zeltstadt auf dem Gelände der abgebrannten Lagerhalle am Luitpoldhafen aufzubauen. Das würde den Stadtpark auf der Parkinsel entlasten, der ÖPNV-Anschluss wäre vorhanden und der Dauer-Konflikt mit den Anwohnern am Stadtpark würde entschärft, ist Bernhard Wadle-Rohe überzeugt. Er verweist auf den Sommer 2013, als das Filmfestival schon einmal auf eine Fläche am Luitpoldhafen ausweichen musste. Grund dafür war damals ein Hochwasser im Stadtpark. Das Publikum strömte ungeachtet dessen weiter. Auf dem Areal an der Schneckennudelbrücke stehen mittlerweile schicke Stadtvillen und Apartmenthäuser. Die betonierte Fläche der abgebrannten Halle stünde aber noch zur Verfügung, meint Linken-Sprecher Wadle-Rohe. Doch das ist Wunschdenken. Filmfestivaldirektor Michael Kötz ist vom Standort im Stadtpark („ein magischer Ort“) nur durch Naturkatastrophen wie das Hochwasser abzubringen. Und Hafenchef Franz-Josef Reindl dürfte sich wohl nur eins denken: „Schmarrn“. Dabei könnte der alternative Standort durchaus auch die Idee bei der Filmauswahl fürs Festivalprogramm befeuern: „Flammendes Inferno“, „Fackeln im Sturm“ oder „ Am Anfang war das Feuer“ waren echte Publikumserfolge.

Fußgängerzonen: Überfällig

Der Polizeieinsatz am Mittwochnachmittag in der Prinzregentenstraße im Hemshof hat einmal mehr gezeigt, dass der Durchgangsverkehr in der Fußgängerzone ein krasses Dauerproblem ist. Punktuelle Kontrollen allein helfen dagegen wenig. Solange Autofahrer hier weitgehend freie Fahrt haben, wird sich nichts ändern. In vielen anderen Städten sorgen Pollersysteme dafür, dass Unberechtigte gar nicht in eine Fußgängerzone hineinfahren können. Es ist überfällig, dass die Stadtverwaltung ein solches Modell für die Prinzregenten- und Bismarckstraße auf den Weg bringt. Es ist aber auch höchste Zeit, dass im Stadtzentrum endlich die Aufenthaltsqualität verbessert wird. Die Vernachlässigung, der Wildwuchs und Dreck sind unerträglich.

Carl-Bosch-Gymnasium: Vertrieben

Das Jahreskonzert des Carl-Bosch-Gymnasiums in der Innenstadt ist das bundesweit größte Schulkonzert. Immer im Sommer kurz vor den großen Ferien nehmen Hunderte Musiker, Tänzerinnen und Sänger daran teil. Tausende schauen sich das Spektakel an. Man könnte also durchaus behaupten, dass das Konzert ein Aushängeschild für Ludwigshafen ist. Trotzdem findet es diesmal im Mannheimer Rosengarten statt, nicht im Pfalzbau oder in der Eberthalle. Was soll das?

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