Ludwigshafen Radbrücke übern Rhein?

Blick vom Mannheimer Ufer nach Ludwigshafen: Entwurf einer Radbrücke von der rechts- auf die linksrheinische Rheinpromenade.
Blick vom Mannheimer Ufer nach Ludwigshafen: Entwurf einer Radbrücke von der rechts- auf die linksrheinische Rheinpromenade.

Die Idee ist nicht neu, aber Anfang der Woche auf dem Nationalen Fahrradkongress in Dresden wieder befeuert worden: eine Radbrücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim. Die Verbindung über den Fluss war in Sachsen Teil einer Präsentation, wie Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger (CDU) bestätigt. Er besuchte den Kongress ebenso wie Mannheims Bürgermeister Lothar Quast (SPD).

78 Millionen Räder besitzen die Deutschen. Fast jeder hat eins. Angesichts der in Ballungszentren wegen verstopfter Straßen notwendigen Verkehrswende steigt der Stellenwert des Radverkehrs. In Ludwigshafen, Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar wird die Frage, wie man den Radverkehr und die Infrastruktur dafür fördern kann mit Blick auf den bevorstehenden Hochstraßenabriss heiß diskutiert. Weshalb Klaus Dillinger am Montag und Dienstag in Dresden genau hinhörte und -schaute – speziell beim Eröffnungsreferat. Eine Mitarbeiterin des Instituts des dänischen Stadtbaupapstes Jan Gehl, 2015 Träger des Mannheimer Bertha-und-Carl-Benz-Preises und Verfechter einer menschenfreundlichen Stadt, lenkte die Aufmerksamkeit der Zuhörer in einer kurzen Sequenz auf die Schwesterstädte am Rhein. Diese, so zeigte es ein Entwurf mit dem Verweis auf den geplanten Schnellradweg in die Vorderpfalz, ließen sich durchaus mit einer separaten Radbrücke miteinander verbinden. Für Dillinger ist das allerdings nicht mehr als eine Vision, die weder rasch umsetzbar noch aktuell finanzierbar sei. Mit seinem Radwegenetz von 182 Kilometern, das schrittweise ausgebaut werden soll, sei Ludwigshafen auf dem richtigen Weg, so Dillinger. „Auch wenn wir noch weit weg sind von Zuständen wie in Münster.“ Münster gilt wie Karlsruhe als Musterbeispiel für eine fahrradfreundliche Stadt. Eine „ideale Lösung“ wäre eine Radbrücke für Ludwigshafens Klimaschutzbeauftragten Joachim Alexander. Sie würde noch mehr Radverkehr generieren, ist er überzeugt und ergänzt: „Es darf keine Denkverbote geben.“ Alexander wirbt schon lange für eine Radbrücke, wie sie in anderen Städten wie Köln oder Remagen diskutiert wird – bisher ohne Erfolg, denn: „Auf den Propheten im eigenen Haus hört ja keiner.“

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