Ludwigshafen Römig: Logistikhalle geplant

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Das Industriegebiet Römig zwischen Eppstein und Ruchheim soll Richtung A 61 erweitert werden: Nordwestlich des Kartoffel-Kuhn-Geländes wollen Investoren offenbar eine Logistikhalle mit fast 33.000 Quadratmeter Fläche errichten. Dafür soll nun ein Bebauungsplan „Am Römig, 3. Abschnitt“ aufgestellt werden.

Im Beschlusspapier, das die Stadtverwaltung Frankenthal am Dienstagabend dem Ortsbeirat Eppstein in nichtöffentlicher Sitzung vorgelegt hat, wird der Investor nicht namentlich genannt. Die beigefügten Planzeichnungen, die der Redaktion vorliegen, sind jedoch identisch mit der Lage einer von zwei geplanten großen Hallen, für die der Projektentwickler VGP Parks mit einem aufwendig gestalteten Prospekt bereits Mieter sucht. Oberbürgermeister Theo Wieder (CDU) aber verneint einstweilen die Beteiligung von VGP: „Hier geht es um einen anderen Investor.“ Dass es für ein künftiges Gewerbeareal „Am Römig III“ einen Interessenten gegeben habe, hatte Wieder auf Anfrage bereits Anfang September gesagt. Einzelheiten nannte er nicht. Auch jetzt hält er sich bedeckt. Diese Vorsicht gründet wohl auf den Erfahrungen im Fall Lekkerland: Der Großhändler hatte zunächst Interesse an einem Umzug ins Industriegebiet Am Römig bekundet, diese Pläne aber fallengelassen, als Bobenheim-Roxheim seinerseits dem Unternehmen an seinem bisherigen Firmensitz Erweiterungsmöglichkeiten anbot. Dass es bei der Fläche nun konkret um Logistiknutzung gehen soll, erläutert die Stadtverwaltung in ihrem Beschlusspapier. Die Kosten für den notwendigen Bebauungsplanentwurf einschließlich notwendiger Gutachten übernehme der Investor, heißt es darin. Zu erwarten seien „Anlieferung, Verarbeitung, Lagerung, Präsentation und Kommissionierung mit Auslieferung von gewerblichen Waren“, so die Verwaltung. „Der Betriebsablauf soll über 24 Stunden an allen Wochen-, Sonn- und Feiertagen gewährleistet werden.“ Die geplante Halle könne bei Bedarf mehrfach unterteilt werden; vorgesehen seien auch „Büro- und Sozialflächen“. Die Werbebroschüre von VGP Parks weist aus, dass das jetzt laufende politische Verfahren der kleineren der beiden geplanten Hallen gilt. Südlich angrenzend, direkt an der L 527, ist demnach noch eine weitere, gut 48.000 Quadratmeter große Halle vorgesehen. Geeignet seien die Flächen für „Logistik sowie industrielle und kommerzielle Aktivitäten“. Die neueste Entwicklung am Römig sorgt in Ludwigshafen für Aufregung, wo die Bürgerinitiative „Lebenswertes Ruchheim“ gegen das auf Frankenthaler Gemarkung liegende Industriegebiet Sturm läuft. BI-Vorsitzende Jutta Kreiselmaier-Schricker nennt als Kritikpunkt die „großflächige Verbauung“ und damit verbundene ökologische Folgen: „Da wird nicht viel Grün bleiben.“ Die zentrale Befürchtung der Initiative aber betrifft die Verkehrssituation. „Natürlich“ werde sich die Ansiedlung eines Logistikunternehmens auch auf die Ortsdurchfahrten von Ruchheim und Eppstein auswirken, sagt Kreiselmaier-Schricker. Sie und ihre Mitstreiter sind überzeugt: Wenn alle drei Abschnitte des Römig realisiert werden, dann reicht der Knotenpunkt an den Landesstraßen L 524/527 nicht mehr aus. Dem widerspricht Theo Wieder: Die Verkehrsanlagen – also der Knotenpunkt mit Zufahrt zum Industriegebiet, der als ampelgesicherte Kreuzung ausgebaut werden soll, und die Auffahrten zur Autobahn – seien auf eine komplette Besiedlung der Industriegebiete Am Römig und Nördlich A 650 auf Frankenthaler und Ludwigshafener Gemarkung ausgelegt und somit ausreichend. „Zumal von einer Entwicklung der Ludwigshafener Fläche zurzeit nicht die Rede ist“, betont der OB.

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