Ludwigshafen Pfalzwerke markieren den Start

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Mutterstadts landwirtschaftliche Tradition wird selbst im Gewerbegebiet sichtbar: Eine Pferdeweide gab der Fläche, auf der sich seit den 1960er-Jahren viele Einzelhändler angesiedelt haben, den Namen: Heute ist die Fohlenweide gleichbedeutend mit vielfältigen Einkaufs- und Parkmöglichkeiten am Ortsrand von Mutterstadt. Zirka 110 Gewerbebetriebe sind dort ansässig.

Mehr Gewerbebetriebe, eine Erhöhung des Gewerbesteueraufkommens und Arbeitsplätze – das alles versprach sich die Gemeinde, als sie Ende der 1950er-Jahre die Erschließung des Geländes für das heutige Gewerbegebiet Fohlenweide anging. Die Arbeiten für die Erschließung begannen 1961. Noch im gleichen Jahr fingen die Pfalzwerke mit der Erstellung eines Umspannwerks auf einem 50.000 Quadratmeter großen Grundstück an. Inzwischen unterhalten die Pfalzwerke dort ihre Netzleitstelle. 1962 folgten die Schreinerei und Glaserei Schigiol sowie weitere Betriebe wie sogar eine Bananenreiferei. Zum größten und bekanntesten Unternehmen entwickelte sich der Supermarkt Esbella, der im September 1965 eröffnete. Es war der erste große Supermarkt in der Region mit Selbstbedienung. Inhaber war der Mutterstadter Heinrich Knappe, der bis dahin ein SB-Lager führte. Er zog mit seinem Geschäft in eine 6000 Quadratmeter große Halle, die schon ein Jahr später auf 10.000 Quadratmeter erweitert wurde. 1966 kam noch eine Großschlächterei dazu. Insgesamt arbeiteten in den 1960er-Jahren 89 Personen in der Firma. Einen Schnitt gab es in den 1980er-Jahren, als die Hannoveraner Schaper-Gruppe Esbella übernahm und als Real-Markt weiterführte. Das alte Verkaufsgebäude wurde abgerissen und der Real erhielt einen Neubau. In der Zeit siedelten sich unter anderem der Adler-Mode-markt, der Bö-Schuhmarkt und der Praktiker-Baumarkt, der allerdings 2013 geschlossen wurde, an. Ein weiteres großes und überregional bekanntes Unternehmen ist Henry’s Auktionshaus, das 1985 von seine Gründungsort Schifferstadt nach Mutterstadt in die Fohlenweide umzog. In den 1990er-Jahren konnte das Gebiet keine neuen Firmen mehr aufnehmen. Da jedoch Nachfrage bestand, wurde die Fohlenweide um die Straße „Im Vorderkehr“ erweitert. Dort siedelten sich unter anderem die Tankreinigung Kobler sowie die Firma Zeller an, die aber mittlerweile komplett auf das Gelände der Kompostieranlage umgezogen ist. Seit zehn Jahren veranstaltet die Interessengemeinschaft der Einzelhändler der Fohlenweide jedes Jahr drei verkaufsoffene Sonntage, die mit ihren Aktionen, Schnäppchen und Angeboten viele Besucher aus Mutterstadt und Umgebung anziehen. Der Kundenstrom ist durch den Anschluss der Zufahrtsstraße L524 an die B9 im Jahr 2009 noch angestiegen. Gleichzeitig brachte die Verbindung aber eine Verkehrsentlastung für den Mutterstadter Ortskern. |mmö

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