Ludwigshafen Pesch-Siedlung: 550 Wohnungen für 1500 Menschen

So sieht der Entwurf der Heinrich-Pesch-Siedlung an der Mannheimer Straßen zwischen den Stadtteilen West und Oggersheim aus.
So sieht der Entwurf der Heinrich-Pesch-Siedlung an der Mannheimer Straßen zwischen den Stadtteilen West und Oggersheim aus.

Der Stadtrat hat Montag einstimmig dem Bau der Heinrich-Pesch-Siedlung zugestimmt. Die Bauverantwortlichen begrüßen die Entscheidung und wollen noch in diesem Jahr mit den ersten Erschließungsarbeiten für das Projekt anfangen. Die Siedlung soll westlich des Heinrich-Pesch-Hauses (HPH) entstehen und mit 550 Wohnungen Platz für bis zu 1500 Menschen bieten.

„Ich bin dankbar, dass wir mit diesem deutlichen Rückenwind durch den Stadtrat nun beginnen können, unsere Überlegungen zu nachhaltigen, sozialen und ökologischen Konzepten des Zusammenlebens in die Tat umzusetzen“, sagt der HPH-Direktor, Jesuiten-Pater Tobias Zimmermann.

Vor drei Jahren begannen die ersten Planungen, jetzt wird es konkret. Bauherr sind die Katholische Kirche und das HPH. Ein Projektteam um den früheren städtischen Baudezernenten und GAG-Chef Ernst Merkel setzt die Pläne um. Geplant ist eine Mischung aus Miet- und Eigentumswohnungen für alle gesellschaftlichen Schichten und Generationen.

Soziales Konzept

Doch nicht nur der Hausbau steht dabei im Mittelpunkt, sondern auch das soziale Konzept. Ein Begegnungshaus, ein Tante-Emma-Laden und ein Café, die sich um einen zentralen Platz in der Siedlung gruppieren, sollen das Miteinander der Bewohner fördern. Concierge und Quartiersmanager sollen Ansprechpartner für die Bewohner in der verkehrsberuhigten Siedlung sein, die energetisch auf dem neuesten Stand gebaut wird.

Zunächst wird jetzt der Baugrund auf Kampfmittel untersucht. Straßen und Kanalisation werden ab dem Frühjahr gebaut. Als erstes Gebäude ist eine Kindertagesstätte geplant. Baubeginn für die ersten rund 120 Wohnungen im ersten Bauabschnitt ist im Sommer 2021 vorgesehen. Alle ein bis anderthalb Jahre soll dann der nächste Bauabschnitt in Angriff genommen werden. „Bis 2027 könnte, wenn alles gut läuft, die Siedlung dann fertig sein“, sagt Ernst Merkel.

Nachhaltigkeit im Vordergrund

„Es geht um wirkliche Nachhaltigkeit“, betont Pater Johann Spermann. Der ehemalige HPH-Chef und Initiator der Siedlung ist überzeugt, dass fehlende Wohnungen für Menschen mit wenig Geld und große Familien eine der größten Nöte unserer Zeit sind. „Uns ist es sehr wichtig, mit der Siedlung dazu einen Beitrag zu leisten. Wir wollen in die Debatte eintreten, wie man Soziales, Ökologie und Ökonomie miteinander verbinden kann“, erläutert Spermann. Sein Nachfolger ist dankbar, dass die Kirche hinter einem Projekt dieser Größenordnung steht. „Es ist ein unglaublicher Meilenstein, dass wir jetzt Baurecht erhalten“, freut sich die stellvertretende Direktorin des HPH, Ulrike Gentner.

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