Ludwigshafen Ludwigshafen: Vier Meter hohe Fontänen

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„Wir haben hier mit wenigen Mitteln enorm viel erreicht. Das Ergebnis ist toll geworden“, lobte Süd-Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU) gestern den neu gestalteten Platz. Damit sei für ihn nun die Pfalzbausanierung erst wirklich abgeschlossen, meinte Heller. Rund 260.000 Euro hat die Umgestaltung gekostet, 50 Prozent der Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), 30 Prozent aus dem Stadtumbauprogramm des Landes, der Ludwigshafener Anteil beläuft sich auf rund 50.000 Euro. Die Veränderungen stechen auch bei Tageslicht nicht sofort ins Auge. Die Rampe, mit der der Platz von der Maxstraße her nun barrierefrei zugänglich ist, fällt zwar auf, fügt sich aber ebenso sanft ins Gesamtbild ein, wie die fünf Fahnenmasten. Außerdem wurde das Gelände von beiden Seiten durch Hochbeete abgegrenzt. Über 700 Eiben und fünf Felsenbirnen dienen als Sichtschutz zum Parkplatz und zur Kaiser-Wilhelm-Straße. Knapp einen Meter hoch sollen die Eiben werden. „Mehr wäre kontraproduktiv und würde den Platz zu sehr abgrenzen“, erklärte Gabriele Bindert, Abteilungsleiterin im Bereich Grünflächen und Friedhöfe. Außerdem sollte die Sicht auf den Pfalzbau nicht behindert werden. Und die Neugestaltung ist bereits in die Zukunft gerichtet: „Der Zugang von der Kaiser-Wilhelm-Straße ist bereits an der Stelle, wo künftig die Haltestelle hinkommt“, erklärte Baudezernent Klaus Dillinger. Einen Baubeginn dafür konnte er allerdings noch nicht nennen: „Da warten wir noch auf den Förderungsbescheid.“ Besonders zur Abendstunde kommen die Veränderungen zur Geltung. Das liegt nicht nur an den sieben neuen LED-Straßenleuchten, die den Theaterplatz in ein warmes Licht tauchen. „Die Kugellampen vorher haben eher geblendet“, sagte Dillinger. Bodenstrahler an den Fahnenmasten und ein LED-Band rund um die Fontänen an der Pfalzsäule lassen ab der Dämmerung echte Urlaubsgefühle aufkommen. „Nun könnten wir als Nächstes über ein Beleuchtungskonzept für den Pfalzbau nachdenken“, forderte Lukom-Geschäftsführer Michael Cordier. Für den Gastronomen Dimi Stavrou zählt vor allem die Brunnensanierung. Rund vier Meter blasen die acht Fontänenstrahler das Wasser nun wieder nach oben. „Das bringt dem Platz eine ganz neue Aufenthaltsqualität, und das Geräusch des plätschernden Wassers macht einen enormen Unterschied“, findet der Wirt des „Sigma“ am Theaterplatz. Für Cordier ist dies ein wichtiger Indikator: „Wenn es der Gastronomie an dieser Stelle gut geht, zeigt das, dass auch der Platz als solches funktioniert.“ Dabei war die Sanierung des in den 1970er-Jahren mit dem Theaterplatz angelegten Brunnens der aufwendigste Teil, berichtete Projektleiterin Bindert. So musste die Technik aus der Anfangszeit praktisch komplett überholt werden. „Der Brunnen ist nie durchgehend, sondern immer nur stundenweise gelaufen. Die Fontänen waren nur wenige Zentimeter hoch. Wir mussten immer wieder Lecks im Auffangbecken über der Tiefgarage flicken.“ Die Technik des Pumpwerks befindet sich im Pfalzbau-Keller. „Das war alles ein sehr komplexes Such- und Ratespiel, und es kann sein, dass wir in der Anfangsphase immer mal wieder Aussetzer haben, weil wir neue Fehler entdecken oder etwas überprüfen müssen“, erklärte sie. Für Klaus Dillinger ist die Brunnensanierung, für die im städtischen Haushalt alleine 65.000 Euro eingestellt waren, ein wichtiges Signal. Von 10 bis 21 Uhr strahlen die Fontänen nun bis November in den Himmel, die Beleuchtung soll bis 23 Uhr angeschaltet sein. Damit funktionieren nun 22 der 28 städtischen Brunnenanlagen wieder. Gastronom Stavrou hätte sich noch über Sitzgelegenheiten gefreut. Die sind indes bei der Stadtverwaltung kein Thema. „Dafür sind die Stufen eigentlich gedacht“, so Bindert.

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