Ludwigshafen Ludwigshafen: 2019 Neuwahl der Ortsvorsteher

Hier zieht er beim Oppauer Umzug noch den Karren mit Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck: Udo Scheuermann (73, SPD). Im Mai 2019
Hier zieht er beim Oppauer Umzug noch den Karren mit Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck: Udo Scheuermann (73, SPD). Im Mai 2019 ist Schluss für den dienstältesten Ortsvorsteher Ludwigshafens.

In zehn Stadtteilen werden am 26. Mai 2019 die Ortsvorsteher neu gewählt. Sie sind Ansprechpartner für die Bürger. Fest steht jetzt schon, dass sich einige neue Politiker zur Wahl stellen und mindestens zwei Amtsinhaber aufhören. Noch sind nicht alle Kandidaten für das Ehrenamt nominiert. Die SPD stellt derzeit sechs, die CDU vier Ortsvorsteher. Ein Überblick.

Oggersheim (24.915 Einwohner)

Im größten Stadtteil wird es wohl auf fünf Kandidaten hinauslaufen. Definitiv fest stehen bislang zwei. Nachdem Amtsinhaberin Barbara Baur (72, SPD) nicht noch einmal antreten möchte, schickt die SPD Sylvia Weiler ins Rennen. Die 51-jährige Bürokauffrau sitzt seit 2009 im Ortsbeirat, seit 2006 ist sie SPD-Mitglied. Für die CDU tritt Monika Kanzler an, die ebenfalls seit 2009 Mitglied des Ortsbeirats ist. Die 75-Jährige wurde Anfang August vom Vorstand der CDU Oggersheim einstimmig nominiert. Die gebürtige Ludwigshafenerin hat als pharmazeutisch-kaufmännische Assistentin gearbeitet, unter anderem in der BASF. Auch die Grünen, FDP und die FWG haben auf Nachfrage angekündigt, einen Kandidaten aufstellen zu wollen. Während für die Freien Wähler aktuell niemand im Ortsbeirat sitzt, haben die Grünen dort zwei Mitglieder. Darunter Christian W. Brückmann, Jahrgang 1973, der im September als neues Stadtratsmitglied verpflichtet wurde. Für die FDP sitzt Florian Fischer im Ortsbeirat. Weder Grüne, FDP oder FWG haben allerdings bisher offiziell einen Kandidaten für die Ortsvorsteherwahl in Oggersheim benannt. Oppau (23.077) In den nördlichen Stadtteilen Edigheim, Pfingstweide und Oppau geht eine Ära zu Ende: Ortsvorsteher Udo Scheuermann (SPD) wird nach über 25 Jahren im Ortsvorsteheramt nicht mehr antreten. Der 73-Jährige zieht sich altersbedingt aus dem Ehrenamt zurück. Seinen Wunschnachfolger hat er selbst ausgesucht: Frank Meier (56, SPD). Der Betriebsmeister ist bereits Vize-Ortsvorsteher und soll so schon mit der Aufgabe vertraut werden. Die Genossen geben sich trotz des bundesweiten Umfragetiefs siegessicher: Seit 1956 hat die Partei in den nördlichen Stadtteilen immer den Ortsvorsteher gestellt. Die CDU unternimmt einen neuen Anlauf für einen Machtwechsel in der „roten Hochburg“ und setzt dabei auf eine Frau: Rebecca Wild. Die 36-Jährige wohnt in Edigheim, ist ehemalige Miss Ludwigshafen und arbeitet bei der Ludwigshafener Kongress- und Marketinggesellschaft (Lukom). Freie Wähler und FDP erwägen, Bewerber ins Rennen zu schicken. Südliche Innenstadt (19.490) Bereits seit 2004 amtiert im Stadtteil Süd Christoph Heller (54, CDU) – und eigentlich rechnen die meisten Beobachter mit seiner Wiederwahl, nachdem ihn die Ortsverbände Mitte und Süd diesen Monat nominiert haben. Zu Jahresbeginn hatte der Malermeister noch gezögert und wollte die Kandidatur mit der Familie besprechen. Die hat jetzt ihr Okay gegeben. Mitte Oktober möchte die SPD wieder Hellers Stellvertreter und Hauptrivalen von 2014, Bernd Laubisch (72), als Kandidaten nominieren. Er gehört dem Rat schon 18 Jahre an, will eine Bewerbung aber davon abhängig machen, ob er sich gesundheitlich fit genug fühlt. Für die Grünen kündigt Fraktionschef Raik Dreher (50) an, dass die Partei einen Bewerber aufstellen wird. Wer antritt, werde im Januar/Februar entschieden. Möglicherweise wird es Dreher selbst sein. Noch „im Findungsprozess“ sind die anderen Parteien. Friesenheim (18.323) In Friesenheim wirft Amtsinhaber Günther Henkel (SPD) den Hut definitiv wieder in den Ring. „Schon allein aus sportiven Gründen, weil ich wissen will, wie ich bei der Bevölkerung ankomme“, sagte der 61-Jährige bereits im Frühjahr. 2014 hatte er sich hauchdünn gegen Constanze Kraus (52, CDU) durchgesetzt. Kraus bleibt die Revanche verwehrt, weil sie inzwischen bei der Wohnungsbaugesellschaft GAG, einer städtischen Tochter, beschäftigt ist. Ein möglicher Interessenkonflikt verbietet ihr eine politische Führungsposition. „Die CDU wird aber einen Kandidaten ins Rennen schicken“, kündigt sie an. Die Freien Wähler und die Liberalen denken noch über Bewerber nach. Nördliche Innenstadt (17.577) Die Nördliche Innenstadt umfasst den Hemshof und den Stadtteil West. Hier hat seit 2009 ein Italiener das Sagen: Antonio Priolo (63, SPD). Für den Sizilianer war es keine Frage, dass er zum dritten Mal antreten wird. Zumal er im Sommer mit seinem Job in der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft aufgehört hat und in Rente gegangen ist. Dadurch hat er mehr Zeit fürs Ehrenamt. Der Amtsinhaber geht als Favorit in die Wahl. Aber auch CDU, Grüne und eventuell FDP und FWG wollen Bewerber aufstellen. Noch unklar ist, wer das sein wird. Gartenstadt (16.676) Mitte Oktober findet die Nominierungsversammlung der CDU statt. Dort möchte Ortsvorsteher Klaus Schneider mitteilen, ob er bei der Wahl 2019 wieder antritt oder nicht. „Die Mitglieder sollen das direkt von mir und nicht aus der Zeitung erfahren“, sagt Schneider. Für sich persönlich habe er schon eine Entscheidung getroffen. Der 74-Jährige ist seit 1999 Ortsvorsteher. Bei der SPD sind derweil die Würfel schon gefallen. Andreas Rennig (54, SPD) möchte Ende Mai zum Ortsvorsteher gewählt werden. 2014 war Rennig (42,6 Prozent) Schneider (51,6) noch unterlegen gewesen. Rennigs Kür zum Kandidaten war Mitte September einstimmig erfolgt. Er steht nun auch an der Spitze des SPD-Ortsvereins Gartenstadt. Mundenheim (13.671) Amtsinhaberin Anke Simon (55, SPD) kandidiert erneut. Seit 2004 ist die Landtagsabgeordnete erste Ansprechpartnerin für die Bürger im Stadtteil. Zweimal ist Wilhelma Metzler (55, CDU) bereits gegen Simon angetreten, musste sich aber jeweils deutlich geschlagen geben. Ob Metzler im Mai einen dritten Anlauf wagt, ist offen. Indes haben die Liberalen angekündigt, dass sie einen Kandidaten aufstellen wollen. Wer das sein wird, steht allerdings noch nicht fest. Rheingönheim (8154) Wilhelm Wißmann (72, CDU) hat nach einem guten Jahr als Ortsvorsteher Geschmack an seinem Ehrenamt gefunden und tritt erneut an. Nach dem überraschenden Rücktritt von Julia Appel (SPD) Anfang 2017 hatten Wißmann und Jörg Matzat (FDP) am 28. Mai 2017 für den Posten kandidiert. 58,4 Prozent der Wähler stimmten für Wißmann. Matzat kann in dem südlichen Stadtteil nicht mehr an den Start gehen. Er ist nach Mundenheim umgezogen. Die Liberalen wollen aber einen Kandidaten aufstellen. Wer für die SPD antritt, ist noch offen. Maudach (6532) Am Abend des 5. November wird Ortsvorsteherin Rita Augustin-Funck (62) verkünden, ob sie noch einmal antritt. Seit 2009 bekleidet sie dieses Amt in Maudach. Sie sei fit und habe viel Spaß an der Arbeit. Dennoch möchte Augustin-Funck im Vorfeld „nichts verraten“. Sie sei derzeit mit ihren Parteikollegen in Gesprächen. Die SPD hat ihren Kandidaten hingegen schon Mitte September gekürt: Christian Saal (52) wird antreten. Er ist freigestellter Betriebsrat der Pfalzwerke und folgt als Ortsvorsteherkandidat auf Stadtratsmitglied Hans-Jürgen Bott, der bei der Wahl vor vier Jahren 42,4 Prozent geholt hatte, während auf Augustin-Funck 55,7 Prozent entfallen waren. Ruchheim (5769) In Ruchheim stehen bislang zwei Kandidaten für das Ortsvorsteher-Amt fest. Amtsinhaberin Heike Scharfenberger (57, SPD) hatte bereits im Februar gesagt: „Ja, ich werde wieder antreten.“ Seit 2004 ist sie Ortsvorsteherin und möchte das auch noch eine Weile bleiben – vor allem, weil in den kommenden Jahren wichtige Themen anstünden. Sie wurde bereits offiziell nominiert. Seit gut zwei Wochen ist außerdem bekannt, dass der CDU-Ortsverband seinen Vorsitzenden Dennis Schmidt für die Wahl gekürt hat. Er ist 25 Jahre alt und Student. Aus anderen Parteien sind bislang keine Ambitionen bekannt.

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