Ludwigshafen Leithmann vom Punkt eiskalt

Ludwigshafen

. „Heute drei Punkte und wir könnten Weihnachten feiern“, sagte Arminia-Trainer Thomas Fichtner vor dem Anpfiff und schaute nachdenklich ins Flutlicht. Sein Team erfüllte ihm diesen Wunsch mit einer engagierten Vorstellung gegen einen starken Gegner. Wie erleichtert alle nach dem 1:0-Sieg gegen den Spitzenreiter waren, zeigte sich nach dem Abpfiff. Die Mannschaft nahm Aufstellung vor der Tribüne und grüßte ihre Fans mit „La Ola“ – der aus Bundesligastadien bekannten Welle. „Das war ein tolles Spiel, in der zweiten Halbzeit sogar mit offenem Visier. Meine Mannschaft hat sich prima präsentiert und etliche gute Aktionen nach vorne gehabt“, freute sich Fichtner. Das entscheidende Tor fiel durch einen Elfmeter, den die Hauensteiner zwar heftig anzweifelten, der für die Arminen aber eindeutig war. „Ich war schon fast vorbei, da grätscht er und kommt mit der Hand an den Ball. Das war ein klarer Elfmeter“, schilderte Marcel Bormeth die Szene. Ähnlich sah es Fichtner. „Tim Bauer nimmt den Ball im Rutschen mit.“ Jens Leithmann ließ sich von der Hektik vor der Ausführung des Strafstoßes nicht anstecken. „Ich versuche mich zu konzentrieren. Da denkt man nicht viel, allenfalls, dass der Ball jetzt rein muss“, sagte der Elfmeterschütze. Für Leithmann war es in dieser Saison der fünfte Treffer vom Punkt aus, einmal verwandelte er im Nachschuss, einmal vergab er einen Elfmeter. Insgesamt stehen jetzt 14 Tore auf seinem Konto – das bedeutet Platz eins in der Torschützenliste. „Das ist nur eine Momentaufnahme. Um am Ende Torschützenkönig zu werden, muss schon viel zusammenpassen. Im Vordergrund steht der Erfolg der Mannschaft. Schützenkönig zu werden, wäre ein Bonbon“, erklärte Jens Leithmann. Der Lehrer war in dieser Woche auf Klassenfahrt und blieb ohne Training. Wie wichtig er ist, zeigte das gestrige Spiel. Nach einer guten Stunde machte er Marc Thau Platz. „Dieses Mal haben wir uns nicht so naiv angestellt wie gegen Saar 05 Saarbrücken. Wir haben Hauenstein lange keine klare Chance ermöglicht“, sagte Tim Amberger. Der Linksaußen riss viele Löcher, agierte dynamisch, arbeitete gut nach hinten und hatte bei zwei, drei Aktionen Pech, sonst hätte er ein Tor machen können. In der letzten halben Stunde wurde der Druck der Gäste immer stärker. „Da haben wir zu schnell die Bälle verloren. Doch mit unserer guten läuferischen und kämpferischen, teilweise auch spielerische Leistung haben wir nichts anbrennen lassen“, verdeutlichte Fichtner. In der Nachspielzeit hatte die Arminia bei Konterangriffen gegen die entblößte Hauensteiner Abwehr zweimal das 2:0 auf dem Fuß. Jan Rillig schoss vorbei und Marc Barisic fehlten Zentimeter zu seinem ersten Oberligator. Sein satter Linksschuss landete am Innenpfosten. Einen kleinen Wermutstropfen gab es doch noch. Direkt nach dem Abpfiff gerieten Torwart Michael Hirschmann und Hauensteins Dennis Krob aneinander. „Er hat mich geschlagen, da habe ich ihn weggestoßen“, erklärt der gut haltende Schlussmann. Sein Schubser war derart offensichtlich, dass Schiedsrichter Benedum um die Rote Karte nicht herumkam.

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