Ludwigshafen Kästner-Schule soll bunter werden

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Der Mannheimer Künstler Konstantin Voit soll die Erich-Kästner-Grundschule in der Ludwigshafener Stadtmitte bunter gestalten. Die Kosten für die Kunst am Bau belaufen sich auf einen fünfstelligen Betrag, der vom Land bezuschusst wird. Den Zuschlag für Voit hat am Montag der Bauausschuss erteilt.

Acht Entwürfe wurden von Künstlern eingereicht. Eine Jury unter der Federführung von Baudezernent Klaus Dillinger (CDU) und dem Leiter des Wilhelm-Hack-Museums, René Zechlin, entschied sich schließlich für den Mannheimer Künstler. „Konstantin Voits Entwurf verbindet eine umfassende farbliche Gestaltung der Erich- Kästner-Schule mit einer spielerischen Thematisierung des Lernens, aber auch der nationalen Herkunft“, begründete Zechlin die Entscheidung des Preisgerichts. Die Erich-Kästner-Schule ist eine Schwerpunktschule mit 480 Schulkindern aus 35 Nationen und unterschiedlichen Religionen. Das Gebäude wurde drei Jahre lang für rund 12,5 Millionen Euro energetisch saniert und barrierefrei umgebaut. In dem vierstöckigen Bau aus den 1950er Jahren mit einer Gesamtfläche von 6300 Quadratmetern werden zudem 60 Hortkinder sowie Schüler der Berufsbildenden Schule Wirtschaft 2 unterrichtet und betreut. In Absprache mit der Schule wurde das Thema „Die Vielfalt macht uns stark!“ für die Kunst am Bau vorgegeben. Dafür stehen Flächen im zentralen Treppenhaus, dem Hof und an der Außenseite des Schulgebäudes zur Verfügung. Schulleiterin Sabine Wulf zeigte sich begeistert: „Wir sind mit 480 Schülern aus fast 48 Nationen eine sehr bunte und vielfältige Schule. Von daher freue ich mich sehr auf die passende Gestaltung des Schulhauses“. Laut Entwurf von Konstantin Voit sollen an die Sporthalle die Zahlen von null bis neun angebracht werden. An der Aufzugswand im Treppenhaus werden mehrere durch Symbole verfremdete Nationalflaggen platziert. „Die Motive auf den Flaggen wurden so ausgewählt, dass sich Bezüge zum jeweiligen Land herstellen lassen“, begründet Voit. Im Treppenhaus sollen unterdessen die Buchstaben des Abc mit kindgerechten Motiven in sogenannten Farbwolken entstehen. Die Grundschüler, viele mit Migrationshintergrund, sollen so spielerisch das Alphabet lernen. „Ich bin vor allem von den Farbwolken fasziniert. Man kann mit den Kindern davor verweilen, darüber reden und somit den Wortschatz erweitern“, sagte Schulleiterin Wulf strahlend. Die Motive haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. So ist beim Buchstaben F das Feuerwehrauto noch leicht zu erraten. „Schwieriger wird es, wenn man bei dem abgebildeten Vogel auf einen Falken kommen soll“, erläutert Voit seine Idee. Auch an der roten Wand zur Heinigstraße soll ein überdimensionales Ausrufezeichen angebracht werden, „um darauf hinzuweisen, dass an diesem Ort etwas Wichtiges passiert“. „Das frischt das Stadtbild auf und sensibilisiert die Schüler für Bildende Kunst und das gemeinsam erarbeitete Thema“, meinte Baudezernent Dillinger. Das Projekt soll im Februar beginnen und bis Juni fertig sein. (koep)

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