Ludwigshafen Großes Interesse an neuer Siedlung

Beantworteten viele Fragen der Bürger: Bürgermeisterin Cornelia Reifenberg (links), Projekt-Chef Ernst Merkel (Mitte), Berater M
Beantworteten viele Fragen der Bürger: Bürgermeisterin Cornelia Reifenberg (links), Projekt-Chef Ernst Merkel (Mitte), Berater Michael Böhmer und Ulrike Gentner, Vize-Chefin des Pesch-Hauses (rechts). Außerdem im Bild Sozialdezernentin Beate Steeg (Zweite von links).

Zunächst wurden Stühle gerückt. Die Aula des Heinrich-Pesch-Hauses (HPH) war zwar für 90 Gäste bestuhlt. Aber das reichte nicht für die weit über 100 Bürger, die sich am Montagabend bei den Verantwortlichen über das neue Quartier informieren wollten, das auf einer Ackerfläche hinter dem HPH geplant ist. Leiter Johann Spermann und die Ludwigshafener Bürgermeisterin Cornelia Reifenberg (CDU) freuten sich über das anhaltend große Interesse an dem Projekt. Bereits bei der Vorstellung im Februar 2018 seien ähnlich viele Bürger im Pesch-Haus gewesen, erinnerte sich Reifenberg. Der Zeitplan für das neue Quartier ist ehrgeizig: Alle nötigen Gutachten sollen schon im März vorliegen, informierte Chef-Projektentwickler Ernst Merkel. Anfang September, spätestens im Dezember soll der Bebauungsplan beschlossen werden. Erste Einzüge hält Merkel schon im Jahr 2021 für möglich. Der frühere Baudezernent der Stadt schätzt, dass es acht bis zehn Jahre dauern wird, bis das Quartier komplett fertig wird. Auf entsprechende Bürgerfragen antwortete Merkel, dass die Mehrfamilienhäuser barrierefrei, also mit Aufzügen gebaut werden sollen. Eine Verlegung der Straßenbahnlinie in die Mannheimer Straße sei zwar nicht möglich, aber es soll in dem neuen „Dorf“ eine neue Haltestelle geben. Außerdem soll die Radwegeverbindung zwischen Oggersheim und Nord verbessert werden. Laut Projektberater Michael Böhmer sollen die Flächen im Besitz des HPH und der katholischen Kirchengemeinde Ludwigshafen bleiben und in Erbpacht von den künftigen Bewohnern genutzt werden. Die Höhe des Erbpachtzinses sei noch offen, erklärte Böhmer. Als Energiekonzept für die Siedlung biete sich ein Anschluss ans Fernwärmenetz an. Es gebe aber auch Alternativen. Entschieden sei noch nichts. Eine fünfgruppige Kita soll Cornelia Reifenberg zufolge in direkter Nachbarschaft zum Pesch-Haus am Rand der neuen Siedlung gebaut werden. Eine zweizügige Grundschule sei in der Nachbarschaft geplant, erläuterte die Schuldezernentin. „Wir wollen hier die Kita- und Grundschulversorgung des neuen Viertels sicherstellen.“ Auch an eine zusätzliche weiterführende Schule im Umfeld sei gedacht. Bis die neue Grundschule gebaut ist, zählt das Pesch-Quartier zum Bezirk der Bliesschule. Zur Vermarktung der geplanten Gewerbeflächen an der Mannheimer Straße informierte Berater Böhmer, dass es schon jetzt einige Interessenten gebe. Dabei seien die Flächen derzeit noch gar nicht zu haben. „Wir wünschen uns Dienstleister“, konkretisierte Böhmer die Vorstellungen der Projektentwickler. Ab Mitte des Jahres sollen die Flächen vermarktet werden. Die stellvertretende Leiterin des HPH, Ulrike Gentner, betonte die Grundidee für das neue Quartier: Menschen mit kleinem und mit größerem Geldbeutel, mit und ohne Migrationshintergrund sollen hier ein neues Zuhause finden, Familien und Alleinerziehende, Jung und Alt sowie Menschen, die im Alltag Unterstützung brauchen. Um diesen Mix der Bevölkerung hinzubekommen, denken die Entwickler derzeit über Vergabekriterien für die Wohnungen und Häuser nach. Näheres könne sie dazu jedoch noch nicht sagen, bat Gentner Interessenten um etwas Geduld.

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