Ludwigshafen Grüne zu Saint Gobain: Stadt lässt Hemshof-Bewohner im Stich

Gisela Witt
Gisela Witt

Die Stadt lasse die Hemshof-Bewohner im Stich. Das sagt Grünen-Stadträtin Gisela Witt, Fraktionsvorsitzende im Nord-Ortsbeirat und Kandidatin für die Ortsvorsteherwahl am 9. Juni zur jüngsten RHEINPFALZ-Berichterstattung rund um den Saint-Gobain-Standort in der Bürgermeister-Grünzweig-Straße.

Vor wenigen Tagen wurde öffentlich, dass aus dem Bauprojekt am Firmenstandort bis auf Weiteres nichts wird. Damit sei der geplante Bau von 200 Wohnungen und einem Supermarkt völlig unsicher, so Witt.

Sie fordert die Verwaltung zum Handeln auf: „Die Stadt lässt die Bewohner des südlichen Hemshofs im Stich. Die Belastungen durch den vorgesehenen Rückbau des Rathaus-Centers und der Hochstraße Nord sind schon seit Jahren deutlich spürbar. Wer zu Fuß oder mit dem Rad ins Zentrum will, muss weite Umwege nehmen. Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf sind beinahe ein Totalausfall“, listet Witt auf. Seit Jahren erkläre die Stadt immer wieder, in aussichtsreichen Gesprächen mit Supermarktketten zu sein. Mit dem Saint-Gobain-Projekt sei nun vorerst wohl die letzte Hoffnung gestorben, dass sich die Bedingungen vor Ort verbessern.

In einem Jahr sollte in der Nördlichen Innenstadt ein Stück Industriegeschichte enden. Dort, wo der Chemiker Grünzweig und der Kaufmann Hartmann 1878 eine Fabrik für Dämmmaterialien schufen, war der Bau von Wohnungen geplant. Doch der Projektentwickler hat jetzt auf die Pausetaste gedrückt. Noch bis Mitte 2025 ist der hohe Gebäudekomplex an die Saint Gobain Isover G+H AG sowie den konzerninternen Dienstleister Saint Gobain Services Construction Products GmbH vermietet. Weitervermietet werden soll das Gebäude auch noch die nächsten zwei bis drei Jahre. Wegen der derzeit hohen Bauzinsen sowie den stark gestiegenen Bau- und Energiekosten ist der geplante Abriss vorerst auf Eis gelegt, sagt der Objektverwalter von der FBW Projektbaugesellschaft.

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