Ludwigshafen Grüne zu „Metropol“: Stadt ist machtlos gegenüber Spekulationen

Protestaktion der „Bürgerinitiative Lebenswertes“ Ludwigshafen.
Protestaktion der »Bürgerinitiative Lebenswertes« Ludwigshafen.

Die grüne Stadtratsfraktion begrüßt das Engagement der Bürgerinitiative (BI) „Lebendiges Ludwigshafen“, die gegen die „Metropol“-Hochhauspläne kämpft und die Gültigkeit der Baugenehmigung am Berliner Platz infrage stellt. Hans-Uwe Daumann, Co-Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat, sagt: „Der damalige ,Metropol’-Projektleiter hat uns vor Jahren erklärt, dass seine Firma Interesse an einer ganzen Reihe Ludwigshafener Immobilien hatte. Etliche stadtbildbestimmende Objekte wurden seitdem von verschiedenen Investoren aufgekauft. Wir nennen das Spekulation: Der Investor weiß noch nicht, was er mit der Immobilie anfangen kann, spekuliert aber auf die wachsende Nachfrage, beispielsweise nach Büroflächen oder Hotelzimmern.“

Unsanierte Leerstände

Die Grünen kritisieren insbesondere, dass durch diese Form der Bodenspekulation Immobilien in der Innenstadt über viele Jahre unsaniert leerstehen, obwohl ein hoher Bedarf an Wohnungen, aber auch an gewerblichen Flächen besteht. „Kommunen sind dem spekulativen Erwerb von Schlüsselimmobilien in der Regel machtlos ausgesetzt. Wir brauchen wirksame Gesetze gegen Bodenspekulation. Der ,Metropol’-Investor und sein Insolvenzverwalter machen es vor, wie eine Stadt gegängelt werden kann. Die Drohung mit der Insolvenz lag schon 2019 auf dem Tisch. Nach erfolgter Baugenehmigung durften wir 2020 einen Bagger bei einer Art Schauveranstaltung beobachten. Offensichtlich reicht das aus, sodass das Baurecht bis heute auf der Seite des Ex-Investors ist.“

Die BI „Lebenswertes Ludwigshafen“ hatte vergangene Woche in der Fußgängerzone Bismarckstraße Unterschriften gegen den Bau eines „Metropol“-Hochhauses am Berliner Platz gesammelt. Die Aktivisten haben auch eine Online-Petition gegen das Projekt gestartet.

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