Ludwigshafen Gartenstadt: Geselligkeit beim Siedlerfest

Das Festzelt war gut gefüllt.
Das Festzelt war gut gefüllt.

Live-Musik, leckeres Essen und gute Stimmung. Die Siedlergemeinschaft freut sich über eine gelungene Veranstaltung. Einen Anlass zu Kritik gibt es dennoch.

Über mangelnden Zulauf konnten sich die Veranstalter des Siedlerfestes in der Gartenstadt am ersten geballten Festwochenende in der Stadt nach der Sommerpause trotz vielfältiger Konkurrenz nicht beklagen. Denn bei der Feier der Siedlergemeinschaft kommen traditionell vor allem die Bewohner des Stadtteils selbst zusammen.

„Endlich kann wieder unbekümmert gefeiert werden“, freute sich Josef Waldmann, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft, über die Neuauflage. Diese war relativ einfach zu organisieren, weil der Siedler-Verein mitten im Niederfeld ein großes eigenes Gelände besitzt.

Der Aufwand für Absperrungen ist damit entfallen. Das Freigelände bietet ausreichend Platz für Besucher-Zelte, Verpflegungsstände der Vereine und eine Bühne. „An die aufgestellten Tische und Bänke passen rund 500 Besucher, am Samstag und am Sonntag waren die Plätze gut gefüllt“, erklärte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Markus Lemberger.

Wegen des angekündigten wechselhaften Wetters habe man vorsichtshalber große Zelte aufgebaut. „Als am Samstag ein kräftiger Regenschauer heruntergekommen ist, konnten sich alle im Trockenen versammeln. Niemand ist nach Hause gegangen, die Stimmung war hervorragend“, berichtet er.

Aus eigener Kraft

Mit Live-Musik auf der Bühne hatten die Organisatoren an beiden Tagen für Unterhaltung gesorgt. Am Sonntagmorgen wurde zunächst ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Das gesamte Fest – inklusive einem Kinderprogramm und kulinarischen Angeboten – konnte ohne Hilfe kommerzieller Anbieter allein von den Gartenstädter Vereinen gestemmt werden.

Deutliche Kritik übt Waldmann an der „mittlerweile überbordenden Bürokratie im Land, die solche Feste für die Vereine sehr erschweren“, wie er findet. So sei inzwischen laut Vorschrift des Finanzamts für einen Verkaufsstand das Ausleihen einer Registrierkasse mit einem elektronischen Zusatzgerät (TSE) nötig, das Manipulationen verhindern soll.

„Die Leih-Kasse für das Fest kostet 150 Euro, die TSE-Lizenz 400 Euro für fünf Jahre. Diese Vorschriften passen einfach nicht zur Größe dieser Veranstaltung und unseren Vereinen“, ärgert sich der Vorsitzende. So habe ein kleiner Verein diesmal aus Kostengründen abgesagt.

Ausstellung zum Jubiläum

Als Besonderheit fand in diesem Jahr parallel zum Fest auf dem Gelände der Siedlergemeinschaft in aufgebauten Zelten eine Ausstellung zum Thema „90 Jahre Niederfeldsiedlung“ statt. Konzipiert wurde diese von Heinz Trasch, der für sein 2016 veröffentlichtes Buch „100 Jahre Gartenstadt“ über die historische Entwicklung des Stadtteils recherchiert hat.

Eine Veröffentlichung der Ergebnisse über die damalige Zeit und Geschichte der Siedlung ist auf der Internetseite der Siedlergemeinschaft geplant.

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