Ludwigshafen FWG: Kitas in Vorschulen umwandeln

Die Gräfenau-Grundschule liegt im Hemshof: 98 Prozent der Kinder haben einen Migrationshintergrund.
Die Gräfenau-Grundschule liegt im Hemshof: 98 Prozent der Kinder haben einen Migrationshintergrund.

Angesichts „der schlimmen Situation in der Gräfenauschule“ fordert die FWG-Stadtratsfraktion grundsätzliche strukturelle Änderungen. In Anlehnung an das französische Modell der „École maternelle“ sollten die Kindergärten als Vorschule eingestuft werden. „Dank der Fachkräfteverordnung des Landes ist sichergestellt, dass der pädagogische Ansatz in der frühkindlichen Bildung bereits in den Tageseinrichtungen für Kinder in Rheinland-Pfalz vorhanden ist“, sagt Fraktionschef Rainer Metz. Dort sollte nach Ansicht der Freien Wähler angesetzt werden und der verpflichtende Kita-Besuch aufgebaut und eingeführt werden. Hierzu, und das sei der FWG bewusst, müssten die Einrichtungen personell gut ausgestattet werden, auch mit Fachkräften. Daher fordern die Freien Wähler das Land auf, künftig 100 Prozent der Personalkosten und sonstige notwendigen Mittel für Auszubildende in den Kitas zu tragen. „Das Land hat bestellt, also muss das Land liefern“, betont Metz.

„Fataler Fehler muss korrigiert werden“

„Ein fataler Fehler des Bildungsministeriums muss dabei sofort korrigiert werden. Die Sprachförderung darf nicht als inklusive Leistung angesehen und im regulären Personalschlüssel abgebildet werden. Es bedarf spezieller Sprachförderkräfte in jeder Einrichtung. Sprachförderung darf nicht in den Händen der Träger liegen. Dieses Thema gehört in die Verantwortung des Landes“, ergänzt FWG-Vorsitzender Markus Sandmann. „Über 60 Prozent der Grundschüler in Ludwigshafen haben einen Migrationshintergrund. Es muss in den Augen der FWG dringend gehandelt werden. Wegen der schwierigen Situation bei den Kita-Plätzen ist eine gemeinsame Kraftanstrengung von Land und Stadt unumgänglich.“

Laut Barbara Mächtle, Leiterin der Gräfenauschule, ist die Belastungsgrenze des Lehrpersonals weit überschritten, 40 Kinder, die teils ohne jegliche Deutschkenntnisse an die Schule kamen, müssen in diesem Jahr wohl die erste Klasse wiederholen. Kritik an die Missständen hatten bereits CDU, Linke und SPD geäußert.

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