Ludwigshafen Es geht aufwärts im Bergischen Land

Solingen. Bis zuletzt musste der Bergische HC um den Klassenverbleib kämpfen. Mit dem Sieg gegen HSV Hamburg hat Trainer Sebastian Hinze nun alle Sorgen los und kann sich drei Spieltage vor dem Saisonende auf die Personalplanungen für die nächste Spielzeit konzentrieren. Mit Erfolg: Der österreichische Nationalspieler und Spielmacher Viktor Szilagyi sowie der Isländer Arnor Gunnarsson gaben rechtzeitig vor dem Gastspiel in der Eberthalle dem Verein ihre Zusage.

Die wichtigste Entscheidung traf Sebastian Hinze selbst. Noch vor dem Spiel gegen Hamburg verlängerte er seinen Vertrag um drei Jahre. Es mutet fast schon abergläubisch an. Aber zum zweiten Mal nach dem Aufstieg schaffte der 36 Jahre alte Ex-Spieler den Klassenverbleib und kurz darauf wurde sein Kontrakt verlängert. So kann das „Urgestein des BHC“ entspannt mit der Mannschaft nach Ludwigshafen fahren. Denn der große Druck ist weg. Dennoch weiß die Mannschaft um den österreichischen Spielgestalter Viktor Szilagyi um die Schwere der Aufgabe. Da müssen sich die Spieler des BHC nur an das Hinspiel erinnern. Das gewann die TSG Friesenheim mit 30:27 – es war der erste Auswärtserfolg der TSG sowie die erste Heimniederlage des BHC in der Solinger Halle. Der Bergische HC gehört zu den Mannschaften, die sich in der Fremde besonders schwer tun. Das dürfte auch heute, 19 Uhr, nicht anders sein. Nur ein Sieg beim GWD Minden und ein Unentschieden bei der HC Erlangen stehen bisher zu Buche. Die sonst bekannte aggressive Deckung, mit der die Mannschaft in heimischer Halle meist zu überzeugen wusste, konnten die Bergischen Löwen in fremden Hallen zu wenig zeigen. Das wird aber nötig sein, um weitere zwei Zähler in Ludwigshafen zu holen. Dass die TSG Friesenheim unbedingt gewinnen muss, um die theoretische Chance zu wahren, hat man im Bergischen Land registriert. Dennoch muss Trainer Hinze beim Gastspiel in der Eberthalle weiter auf Maximilian Herrmann (Schulterverletzung), Sebastian Oelze (Knieverletzung) und Milos Dragos (Schambeinentzündung) verzichten. Unabhängig vom Ausgang der Partie in Ludwigshafen, zog Geschäftsführer Jörg Föste jetzt schon ein positives Fazit der zweiten Saison nach dem Aufstieg in der Bundesliga. „Was Sebastian Hinze in dieser Saison mit seiner Truppe geleistet hat, kann sich mehr als sehen lassen“, lobte Föste seinen Leitenden Angestellten. Fast genau ein Jahr nach dem Ligaverbleib mit dem Sieg gegen die Füchse Berlin, wiederholte Hinze dieses Ziel mit einem Sieg gegen den HSV Hamburg. Diese Erfolge kommen nicht von Ungefähr. Das Team hat sich über die Saison ständig verbessert. Außerdem spielt sie mit der Leidenschaft, die der Trainer an der Seitenlinie bei jedem Spiel vorlebt – und besiegte damit Favoriten wie die Füchse Berlin, die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt: wohlgemerkt, in eigener Halle. Die Auswärtsschwäche dagegen wird die nächste Herausforderung des engagierten Trainers sein. „In mir stecken viele Ideen. Ich bin voller Energie und Motivation, die positive Entwicklung des Bergischen HC weiter voranzutreiben“, sagt Heinze. Dabei vertraut er zum größten Teil dem bisherigen Personal. Nur Kreisläufer Benjamin Meschke wechselt zu Aufsteiger DHfK Leipzig und Torhüter Mario Huhnstock geht nach Erlangen. Im Gegenzug folgt Alexander Herrmann seinem Bruder Maximilian aus Wien an die Wupper. Christopher Rudeck, talentierter Junioren-Nationalkeeper, kommt von der SG Flensburg-Handewitt. Die große Erleichterung war aber der Verbleib von Viktor Szilagyi, der erst nach dem Klassenverbleib seine Zusage gab. Mit sieben Toren gegen den HSV Hamburg und mit seinem Treffer in letzter Sekunde gegen die HSG Wetzlar, gilt „Figo“ als die „Über“-Lebensversicherung des Bergischen HC.

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