Ludwigshafen „Eine runde Sache“

Bei Getränken, Kuchen und Würstchen kamen die neuen Mieter ins Gespräch.
Bei Getränken, Kuchen und Würstchen kamen die neuen Mieter ins Gespräch.

Wegen des Trubels rund um die eigens aufgebauten Zelte auf dem Markus-Sternlieb-Platz entschied Wolfgang van Vliet spontan, dass auch der offizielle Teil des Mieterfestes unter freiem Himmel stattfindet. Der GAG-Chef freute sich, dass sein Vorgänger beim Ludwigshafener Immobilienunternehmen, Ernst Merkel, und die Alt-Oberbürgermeisterin Eva Lohse (beide CDU) zu der Feier gekommen waren. Denn noch unter der Regie von Merkel und Lohse war im Mai 2016 der Spatenstich für den Neubau der Siedlung mit insgesamt 163 Mietwohnungen und einer Senioren-Wohngemeinschaft gefeiert worden. Ihre Baukosten bezifferte die GAG gestern auf 23 Millionen Euro. Die neuen Häuser sind damit deutlich teurer geworden als zunächst geplant. Beim Projektstart war noch von 19 Millionen Euro die Rede, die die GAG investieren wollte. Dennoch bezeichnete Wolfgang van Vliet die Neuplanung der Weiß-Siedlung, die ab 2008 abgerissen worden war, als „eine runde Sache“. Die Formensprache des Quartiers aus den 1930er-Jahren sei auch in den neuen Gebäuden aufgenommen worden. Van Vliet wünscht sich, dass die neuen Mieter und die GAG eine jahrzehntelange Freundschaft miteinander schließen. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SDP) erinnerte an den Namensgeber der alten und neuen Siedlung. Christian Weiß sei als Ludwigshafener Oberbürgermeister direkt ins Amt gewählt worden und sozialpolitisch engagiert gewesen. Die Wohnungsnot in der Stadt sei auch in den 1920er-Jahren bedrückend gewesen. Markus Sternlieb, Namensgeber des Platzes an der Ecke Saarland-/Kurfürstenstraße, war Steinruck zufolge der erste Chef der GAG, die im Jahr 1920 neu gegründet worden sei. Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU) freute sich darüber, dass er das Projekt von der Planung bis zur Einweihung begleiten durfte. „Wir können die neuen Wohnungen gut brauchen in der Stadt“, sagte Heller. An die Neuzugezogenen appellierte er: „Wohnen Sie nicht nur in diesem Stadtteil, sondern leben sie auch hier, gehen Sie hier einkaufen und feiern Sie die Feste mit.“ Neben der GAG hat das Karlsruher Wohnbauunternehmen Inwoca GmbH über 20 Millionen Euro in die neue Christian-Weiß-Siedlung investiert. Auch die 78 Mietwohnungen der Inwoca sind laut GAG bereits größtenteils vermietet und sollen noch im dritten Quartal an die künftigen Bewohner übergeben werden. Die Arbeiten an den Inwoca-Gebäuden laufen derzeit noch, während die GAG nur noch ihre Außenanlagen fertigstellt. Das neue Viertel trägt die Überschrift „Generationsübergreifendes Wohnen“.

Hielten die Eröffnungsreden: GAG-Chef Wolfgang van Vliet, OB Jutta Steinruck und Ortsvorsteher Christoph Heller (von rechts).
Hielten die Eröffnungsreden: GAG-Chef Wolfgang van Vliet, OB Jutta Steinruck und Ortsvorsteher Christoph Heller (von rechts).
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