Ludwigshafen Ein Stadtgewächs

Horst Senk vor seinem Arbeitsplatz. Der Bereich Grünflächen und Friedhöfe hat seinen Sitz direkt am Ludwigshafener Hauptfriedhof
Horst Senk vor seinem Arbeitsplatz. Der Bereich Grünflächen und Friedhöfe hat seinen Sitz direkt am Ludwigshafener Hauptfriedhof.

Vom Abteilungs- zum Bereichsleiter und vom Spielfeldrand auf den Zuschauerplatz. Seit Juli ist Horst Senk „Chef“ der städtischen Grünflächen und Friedhöfe. Handball-Trainer beim TV Ruchheim ist er nicht mehr. In seiner neuen Position rund ums Grün gibt es für den 64-Jährigen auch mehr als genug zu tun.

Friedhofskonzepte, „Masterplan Grünpflege“, Auswirkungen des Klimawandels, Vandalismus in Grünanlagen – Horst Senk findet viele Themen in seinem Aufgabengebiet, über die es sich lohnt zu sprechen. Neu sind sie für den gebürtigen Ludwigshafener – genau genommen „Oggerschemmer“, wie er selbst sagt – nicht. Nach seinem Studium der Landespflege mit Schwerpunkt Bauleitung und anschließenden Jobs in der freien Wirtschaft, kam Senk bereits 1985 zur Verwaltung. Er ist quasi ein Ludwigshafener Stadtgewächs. Dort hatte er in verschiedenen Stationen mal mit Baumpflege, mal mit Grünflächenunterhalt zu tun. 1997 wurde der Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) als Eigenbetrieb der Stadt gegründet. Das Thema „Grün in Ludwigshafen“ ist seitdem dort zugehörig – so wie auch Horst Senk. Jetzt ist er vom Abteilungsleiter zum Bereichsleiter aufgestiegen – in Nachfolge von Gabriele Wolter, die im Sommer nach Wiesbaden gewechselt ist. Was im Moment konkret ansteht? Senk nennt zum Beispiel die laufende Sanierung der Trauerhallen. 2012 hatte die Stadt das Konzept dazu entworfen, derzeit wird an dem Gebäude in Rheingönheim gearbeitet. Auch soll so mancher Friedhof zumindest in Teilen neu gestaltet werden. Eine Tendenz sei es etwa, mehr Sitzmöglichkeiten anzubieten und die Friedhöfe stärker zu öffnen, sagt Senk. Beim „Masterplan Grünpflege“ würden derzeit Pflegepläne für jedes einzelne „Objekte“ erarbeitet. Ein Objekt kann sowohl ein Park wie auch eine Straße mit ihrem Begleitgrün sein, erklärt Senk. „Es gab Flächen, die wurden in der Vergangenheit notgedrungen vernachlässigt“, sagt Senk. Das soll sich ändern. Die Stadt schultert die Grünpflege deshalb auch nicht nur mit eigenem Personal, sondern vergibt laut Senk rund 1,5 Millionen Euro jährlich für Fremdleistungen. Ab 2021 soll der „Masterplan Grünflächen“ flächendeckend greifen. 2021 ist der jetzt noch „neue“ Grünflächenleiter allerdings nicht mehr im Amt. „Ja, ich werde nächstes Jahr in den ,Unruhestand’ versetzt“, sagt der 64-Jährige, auf sein Alter angesprochen. Seine Stelle soll jedoch möglichst schon Mitte 2019 ausgeschrieben und besetzt werden, „damit die Nachfolge auch noch eingearbeitet werden kann“. Eigentlich hätte er seinen jetzigen Job gerne „schon früher gemacht“, gibt er offen zu. Nun also immerhin für kurze Zeit. Stichwort „Unruhestand“: Horst Senk hat auch abseits des Berufs viel zu tun. So wie der „Oggerschemmer“ inzwischen in Ruchheim wohnt, war der bei der TG Oggersheim groß gewordene Handballer bis vor Kurzem lange Jahre Trainer beim TV Ruchheim. Nun ist er es nicht mehr. Sonst wäre er ja abends auch noch weg, nennt er einen Grund und berichtet von mehreren beruflichen Dienstreisen, die anstehen. Zu Hause kümmert er sich gerne um seine „eigene Grünfläche“, also den Garten, für die bei so viel städtischem Grün nicht immer genug Zeit blieb. Senk wandert gerne und ist mit dem Fahrrad unterwegs. Oder aber er sitzt eben als Zuschauer beim Handball in der Halle. Sein Sohn spielt auch beim TV Ruchheim, seine Tochter ist nicht nur Lehrerin, sondern auch Schiedsrichterin. Doch bis er sich ganz seinen Hobbys widmen kann, gibt’s im Einsatz für städtische Grünflächen noch viel zu tun.

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