Ludwigshafen Drese verlässt Ludwigshafener SC

Der 51 Jahre alte Michael Drese vermisst die Freude beim Ludwigshafener SC. Der Spaß sei verloren gegangen, sagt er.
Der 51 Jahre alte Michael Drese vermisst die Freude beim Ludwigshafener SC. Der Spaß sei verloren gegangen, sagt er.

«LUDWIGSHAFEN.»Michael Drese beendet zum Saisonende seine Trainertätigkeit beim Fußball-Verbandsligisten Ludwigshafener SC und wird ab der kommenden Saison den Bezirksligisten FG 08 Mutterstadt übernehmen. Dort hört der zum SV Südwest Ludwigshafen wechselnde Erdem Kar auf (wir berichteten). Neuer LSC-Trainer wird Donato Villecco (47).

„Ich habe mir schwer getan, dem Verein mitzuteilen, dass ich nicht weitermache“, sagte der 51 Jahre alte Drese. Der sportliche Misserfolg nagt an dem ehrgeizigen Trainer. Er gehe an die Substanz und zermürbe. Der LSC, der in der vergangenen Runde mit viel Glück und auf den letzten Drücker den Ligaverbleib geschafft hatte, steht in dieser Saison wieder im Tabellenkeller und gilt als Abstiegskandidat. „Die Runde führe ich auf jeden Fall zu Ende, aber dann ist es besser, einen anderen Klub zu übernehmen. Auch für den LSC macht es Sinn, wenn ein neuer Trainer kommt“, erklärte Drese. Nicht nur die Spieler müssten Spaß haben, auch der Trainer. Doch der Spaß sei zuletzt verloren gegangen. Der ehemalige Oberligaspieler streicht das gute Verhältnis zu den Verantwortlichen heraus und versteht sich auch mit den Spielern – nur sportlich habe es nicht funktioniert. „Ich kann Michael nichts vorwerfen. Dass wir keinen Erfolg haben, liegt vor allem an den Spielern. Die aktuelle Mannschaft ist schwächer als die vor einem Jahr“, verdeutlichte LSC-Sportchef Jakob Brunn, der den jungen Drese einst selbst trainiert hatte. Der Klub werde einen Schnitt machen und mehr Wert darauf legen, dass Akteure auflaufen, die auch regelmäßig trainieren können. Ein Ziel sei es, ehemalige Jugendspieler zurückzuholen. „Es ist klar, dass wir derzeit nicht die erste Adresse sind“, räumt Brunn ein. Bei der FG 08 Mutterstadt freut man sich auf den neuen Coach. „Michael Drese war erste Wahl und mein Wunschtrainer. Ich hatte nicht zu hoffen gewagt, dass er in die Bezirksliga geht“, sagt Spielleiter Volker Reithermann. Der Coach soll neue Impulse setzen und eine punktuell veränderte Mannschaft entwickeln. „Wir haben einen charakterstarken Typen geholt, der menschlich gut zur FG passt. Zudem hat unsere Mannschaft großes Potenzial“, ist Reithermann überzeugt. Der Spielleiter spricht von einem Drei-Jahres-Zeitraum, in dem es Richtung Landesliga gehen soll. Zunächst aber muss die FG die Abgänge von Sebastian Schulz, Frederik Tilger-Kuhn und Jan Weingarte verkraften, die ihrem bisherigen Trainer Erdem Kar zum SV Südwest Ludwigshafen folgen. Dafür kehren Marco Reithermann und Jan Schneider in den Kader zurück. „Die FG Mutterstadt ist ein seriöser, gut geführter Klub. Ich bin nicht ganz neu, sondern habe mal ausgeholfen, als ich den damaligen A-Junioren-Trainer Frank Ritzhaupt kurzfristig vertreten habe“, erinnert sich Drese. Die Spielklasse habe bei seiner Entscheidung keine Rolle gespielt. Die Gespräche mit Volker Reithermann hätten ihn überzeugt. Mutterstadt ist 2009 aus der Landesliga abgestiegen und seitdem Bezirksligist. Zuletzt belegte das Team meist Plätze im Tabellenmittelfeld. Der LSC hat den 47 Jahre alten Donato Villecco als neuen Trainer ab der Saison 2018/19 verpflichtet. Er trainiert derzeit die A-Junioren, die in der Verbandsliga Dritter sind und gute Aufstiegschancen haben, da sie noch zwei Nachholspiele austragen können. „Donato war unser Wunschkandidat. Von dieser Entscheidung erhoffen wir uns eine Signalwirkung für die jungen Spieler“, erklärt Sportchef Brunn. In den vergangenen Jahren hatten viele A-Junioren nach Beendigung ihrer Jugendzeit den Verein verlassen. Mit Villecco sollen wieder mehr Nachwuchsspieler an den Klub gebunden werden. Villecco freut sich auf die neue Aufgabe. „Wenn alle bleiben, dann rücken acht Spieler auf, die die Chance bekommen werden, sich weiterzuentwickeln“, spricht der Coach über die Zukunft. Er ist zuversichtlich, dass die meisten beim LSC bleiben werden, denn er habe einen guten Draht zu den Talenten. Realistisch sei, von der Landesliga auszugehen, in der das Team wohl ein neues Gesicht haben wird. „Wir brauchen aber auch gestandene Spieler und eine intakte Mannschaft, denn wir dürfen die Jungen nicht mit Verantwortung überfrachten“, verdeutlicht Villecco. Der Coach verfügt über reichlich Erfahrung. Den TuS Altrip trainierte er in der Landesliga, zudem war er Übungsleiter beim ASV Maxdorf und VfR Friesenheim.

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