Ludwigshafen Der Feld-Herr

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Ludwigshafen. Wenn das Feld im Juni 2017 bestellt ist, will er zurück sein in der Handball-Bundesliga: Alexander Feld (23), der neue Mittelmann des Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Der frühere Junioren-Nationalspieler hat einen Zweijahresvertrag bei den „Eulen“ unterschrieben.

2014 ging der Traum von der Bundesliga für den aus Krefeld stammenden Feld in Erfüllung. Er wechselte vom SC DHfK Leipzig zum HSV Hamburg, kämpfte sich an die Stamm-Sieben heran und entwickelte sich unter Anleitung von Trainer Michael Biegler sehr vielversprechend. Im Januar 2016 aber war der Traum geplatzt, der HSV insolvent. Feld spielte im letzten halben Jahr für Bayer Dormagen, entschied sich früh, das Angebot aus Friesenheim anzunehmen. Die „Eulen“ waren auf der Suche nach einem Ersatz für Nico Büdel, der im Sommer nach Coburg wechselte. „Ich habe nicht lange überlegt – das war ein Bauchgefühl. Ein großer Grund hierher zu gehen ist der Trainer – ich habe nur positives über ihn gehört“, begründet der 23-Jährige sein Ja zur TSG. „Auch wenn es nur Zweite Liga ist – es ist kein Rückschritt. Die Philosophie des Vereins gefällt mit – jung – deutsch“, sagt der Handballer, der in den letzten drei Jahren Vollprofi war, im Oktober nun ein Fernstudium Sport-Business-Management an der Universität Düsseldorf beginnt. Eine Ellenbogenverletzung bremste den 1,88 Meter großen Hoffnungsträger in der Vorbereitung, jetzt fühlt er sich fit und sehnt den Saisonstart nächsten Samstag gegen Tusem Essen in einer stimmungsvollen Eberthalle herbei. „Menschlich ist die Integration gar kein Problem. Taktisch brauchen wir bedingt durch seine Verletzungspause sicher noch Zeit“, sagt TSG-Trainer Ben Matschke, der in Feld einen überragenden Mittelmann sieht, der die „Eulen“ entscheidend voran bringen kann. „Die ersten Wochen waren durchweg positiv. Das ist eine homogene, lustige Mannschaft, die mir den Einstieg in den Verein, in eine neue Stadt, leicht gemacht hat“, schwärmt Feld, der nahe des Ebertparks – und somit auch der Eberthalle – „eine schöne Wohnung“ gefunden hat. „Natürlich ist Hamburg eine andere Welt, eine Weltstadt. Aber da ich ein Landkind bin, ist das überhaupt kein Problem.“ Das Ziel ist die Bundesliga – der Schritt zurück soll zum Schritt nach vorne führen. „Ich habe mir das gut überlegt: Was will ich? Will ich in der Bundesliga wieder – wie anfangs beim HSV – um Einsatzzeiten kämpfen? Will ich das Risiko eingehen, wieder viel zu sitzen? Variante zwei ist ein Verein, der gute Strukturen für eine gute Zukunft aufweist, in dem ich sofort eine Führungsrolle spielen kann“, schildert Feld weitere Beweggründe zum Wechsel in die Pfalz. Charakterisiert er sich als Handballer, sieht er vor allem Verbesserungsbedarf in der Abwehr: „In Hamburg habe ich oft nur im Angriff gespielt, hier will ich mich auf der Halbposition reinkämpfen, habe aber auch das Glück, das mich Gunnar Dietrich am Zügel führt.“ Stärken? „Ich lebe von der Dynamik, bin im Eins-zu-Eins ganz gut, ich liebe es, mit Tempo zu spielen.“ „Ich will schnell Fuß fassen“, sagt Feld, der ein hohes Ziel verfolgt und das auch glasklar formuliert: „Da nehme ich kein Blatt vor den Mund: Ich will mit diesem Verein in die Bundesliga aufsteigen!“

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