Ludwigshafen Das große Zittern

HOMBURG. Na also, geht doch. Auch ohne Nackenschlag in letzter Sekunde. Aber es geht offenbar nicht ohne das große Zittern: Das hat Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen am Samstag wieder heftig geschüttelt beim Auftritt in Jägersburg. Anders als in den beiden Heimpartien gegen den SV Gonsenheim und zuvor Schott Mainz ging’s diesmal aber gut aus. Die Rheingönheimer durften sich nach exakt 92 Minuten über ihren zweiten Saisonsieg freuen. 2:1 gewann der FCA (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

Froh? Ja natürlich. „Aber Du wirst halt langsam verrückt“, sagte Arminia-Trainer Frank Hettrich. Die Zitterpartie wurde dieses Mal von Erfolg gekrönt statt mit einem Keulenhieb beendet. Dabei hatte das junge Team den Genickschlag gegen Schott Mainz zuletzt gut weggesteckt: Vom Anpfiff weg marschierten wache, selbstbewusste Arminen in Jägersburg munter nach vorne, erspielten sich im Homburger Vorort ein Übergewicht gegen eine spürbar verunsicherte FSV-Truppe. Das Team von Marco Emich bringt in seiner zweiten Oberliga-Saison nach furioser Premieren-Runde bislang auch wenig zuwege. Dass die Arminia das Keller-Duell letztlich für sich entschied, auf Rang 14 kletterte und die Hausherren vom Alois-Omlor-Park hinter sich ließ, daran hielt Andy Gänsmantel eine Aktie. „Na ja, gut geschossen war der nicht“, gab der Keeper zu. Aber er muss ihn erst mal halten. Murat Adiguezel zielte in die linke Torwartecke, Gänsmantel tauchte blitzartig ab, entschärfte den Elfer. So durfte vor allem Veton Ahmeti erleichtert durchschnaufen, auf dessen Kappe der Ausgleich gegangen wäre. Der Elfmeter war so unnötig wie ein Kropf: Behäbig wie ein Pensionär hatte sich Ahmeti auf der Grundlinie den Ball abluchsen lassen. Der Ex-Elversberger Niklas Holzweißig, früh gekommen und bester seiner Farben, bestrafte die Tändelei und überlief den Linksverteidiger, der seinen Gegner zu Boden zog. Ahmeti verkörperte die Achillesferse der Abwehr, die diesmal aber in der Zentrale weit sicherer auftrat als etwa noch beim Gastspiel in Neunkirchen. Das lag vor allem an Georgios Roumelotis, der eine starke Partie bot. Das galt diesmal auch für Nico Pantano und Tim Amberger. Der Kapitän, am Samstag Sturmspitze, hatte bei seinem Treffer einen ganz starken Auftritt. Amberger wurde von drei Gegnern beharkt, fand aber dennoch Zeit und Muße, einen gewaltigen Schuss loszulassen. Wie ein Strich sauste der Ball ins Tor. Amberger ließ jedoch zuvor eine von drei Konterchancen liegen – Schwamm drüber. „Bei uns war wieder eine Unruhe drin, das gibt’s doch gar nicht“, fauchte der Kapitän. Fußball sei eben eine Kopfsache – und der drohende Rückschlag verunsicherte die Arminen zusehends. Es ging jedoch alles gut. „Da haben wir wenigstens auch mal Glück gehabt“, atmete Trainer Hettrich auf.

x