Spiel des Tages Bezirksliga: BSC Oppau verlässt die Abstiegsränge

Knapp: Oppaus Arigon Zejnullahi (17) trifft nur die Latte.
Knapp: Oppaus Arigon Zejnullahi (17) trifft nur die Latte.

In einem fußballerisch sehr dürftigen Derby der Fußball-Bezirksliga hat der BSC Oppau mit einem hart erkämpften 2:0 (1:0)-Sieg die Abstiegsplätze verlassen. Für die Ruchheimer, die auf sechs Spieler verzichten mussten, wird es jetzt ganz schwer in der Klasse zu bleiben.

Nach einer total ereignislosen und langatmigen ersten Viertelstunde erwachte der BSC zuerst aus dem Winterschlaf. Eine gute Flanke von Bastian Gütermann nahm Arigon Zejnullahi direkt, traf aber nur die Oberkante der Latte (17.). Danach nahmen auch die Gäste offensiv am Spiel teil. Den Pass von Lorenzo Iaquinta nahm Marios Roumeliotis auf, lief alleine auf das Oppauer Tor zu, doch er scheiterte an Torwart Markus Edelmann, der lange stehengeblieben war (19.).

Die beiden Teams gönnten sich eine weitere Auszeit, an deren Ende das 1:0 fiel. Es war der schönste Angriff des gesamten Spiels, den Kapitän Christoph Jacob mit einem Pass auf den Flügel initiierte. Der lauffreudige Justin Capizzi flankte aus dem Lauf mustergültig, sodass Spielertrainer André Werz nur noch den Fuß hinhalten musste (32.). Als Werz und Zejnullahi vorbereiteten, versuchte es Capizzi per Lupfer, doch der aufmerksame Torhüter Joshua Geist roch den Braten (36.). Fast im Gegenzug lenkte Edelmann einen Schrägschuss von Roumeliotis mit den Fingerspitzen klasse um den Pfosten (38.).

Schwaches Niveau

Die Chancen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Partie auf ganz schwachem Niveau bewegte, was nicht nur am allerdings extrem holprigen Rasen lag. Abspiel- und Stockfehler am Fließband, technische Unzulänglichkeiten und Missverständnisse prägten die ersten 45 Minuten. Kombinationen über mehr als drei Stationen waren selten, meist dominierte der lange Ball. Bezirksliga-Niveau blitzte allenfalls partiell auf.

In der zweiten Halbzeit wurde es nicht besser, das sah auch Ruchheims Trainer Stefano De Simone so: „Das war eine desolate Leistung, auch weil wir viele Stammkräfte zu ersetzen hatten. Trotzdem war das viel zu wenig, vor allem nach der Pause.“ Damit traf er ins Schwarze. Ein Team, dem das Wasser bis zum Hals steht, muss sich mehr wehren, zumal die Partie vom Ergebnis her lange auf der Kippe stand. Doch Ruchheim verbuchte keine Torchance mehr, obwohl der Coach in den letzten 30 Minuten die Offensive forcierte. Die Aktionen der Gäste waren fehlerhaft und harmlos.

„Hartes Stück Arbeit“

Der gut verteidigende BSC verpasste es lange, mit einem zweiten Tor die Nerven zu beruhigen. Werz, der im sicheren Geist seinen Meister fand (53.), erneut der agile Werz nach Pass von Abwehrchef Dennis Müller (65.), Zejnullahi, der das Außennetz traf (71.) und zweimal Joker Leon Böhl (85., 90.+4) verpassten das erlösende 2:0. Erst mit der letzten Aktion gelang Zejnullahi der zweite Treffer (90.+5), als der SVR längst die Abwehr entblößt hatte. „Das war ein hartes Stück Arbeit, weil wir den Sack nicht früher zugemacht haben. Auf diesem Boden waren lange Bälle gefragt“, sagte Werz. Er freut sich besonders über das erste Tor, weil dieser Spielzug im Training einstudiert wurde.

Erfreulich für den gleichfalls personell gebeutelten BSC: Der lange verletzte defensive Mittelfeldspieler Gentrit Nimanaj stand in dieser Runde zum ersten Mal über 90 Minuten auf dem Platz. „Der Wadenbeinbruch ist auskuriert, ich habe keine Schmerzen mehr. Im Sommer müssen aber noch die Platten raus. Der Sieg gegen einen Mitkonkurrenten war wichtig“, erklärt der 22-jährige Nimanaj.

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