Ludwigshafen Aktuell notiert: Aus für Joblotsen: Grüne fordern Rettungsaktion

Für die Grünen-Fraktion im Stadtrat ist es in Sachen Joblotsen „höchste Zeit für eine Rettungsaktion“. Das als „Küm“ (Kommunales Übergangsmanagement) gestartete und – wie gestern berichtet – unter dem Titel Joblotsen vor dem Aus stehende Modell intensiver Beratung und Begleitung von Schulabgängern zweier Realschulen plus in Ludwigshafen sei nicht nur überaus erfolgreich, sondern immer wieder von Politik, Wirtschaft und Arbeitsagentur lauthals gelobt worden. „Umso unverständlicher ist es, dass Verwaltung, Arbeitsagentur und die Metropolregion als Küm-Urheber das Erfolgsmodell stillschweigend auslaufen lassen“, kritisiert Grünen-Fraktionschef Hans-Uwe Daumann. „Die Joblotsen haben eine vergleichbare Bedeutung wie die Schulsozialarbeiter, deshalb erwarten wir von SPD und CDU auch ein vergleichbares Engagement für den Erhalt“, erklärt die bildungspolitische Grünen-Sprecherin Monika Kleinschnitger. Nach Information ihrer Partei wäre möglicherweise nur eine Übergangsfinanzierung notwendig, um das erfahrene Team und die geschaffenen Schulkooperationen zu erhalten, bevor im Laufe des Jahres 2015 neue Mittel für die Begleitung in den Jobeinstieg bereitstehen. (ier) Die AfD-Stadtratsfraktion kann die Entscheidung der Wohnungsbaugesellschaft GAG nicht nachvollziehen, entgegen bisheriger Pläne nun doch keine Kindertagesstätte in der Christian-Weiß-Siedlung in Süd zu bauen (wir berichteten). Es sei die neue, moderne Art, wie eine Gesellschaft zusammenleben sollte: alle Generationen unter einem Dach, vom Krippenalter über Lehre und Studium, junge Familien und Rentner, nicht separiert, sondern auf einem Areal, wie AfD-Fraktionschef Jörg Matzat erklärt. So habe auch das ursprüngliche Konzept für die Christian-Weiß-Siedlung ausgesehen. An diesem Konzept würde die AfD auch weiterhin gerne festhalten. Dass nun die lange geplante Kindertagesstätte aus bautechnischen Gründen am Rheinufer neben einer vorhandenen Kita und von der Stadt als Bauträger errichtet werden soll, hält die AfD für falsch. Matzat kritisiert, dass der Staat offenbar für den Kita-Bau Auflagen und Vorschriften erlässt, die niemand in der freien Wirtschaft mehr bereit sei, umzusetzen. Er schlägt vor, den Bau der Tiefgarage getrennt von den anderen überirdischen Gebäuden zu vergeben. Jeder Fertighaushersteller überlasse schließlich auch dem Bauherren die Erstellung einer Bodenplatte, dort funktioniere die Trennung sehr gut. Matzat ist überzeugt, dass sich das Problem mithilfe eines engagierten Architekten lösen ließe. „Dann könnte die GAG wie geplant das Mehrgenerationen-Quartier mit der Kita erstellen“, sagt der 42-Jährige. (evo)

x