Ludwigshafen 160.000 Euro für Erdbebenopfer um Gaziantep

Das Erbeben hat unglaubliche Schäden angerichtet. Tausende Menschen starben, viele wurden obdachlos.
Das Erbeben hat unglaubliche Schäden angerichtet. Tausende Menschen starben, viele wurden obdachlos.

„Seit der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und im angrenzenden Syrien hat sich unsere Arbeit für die Städtepartnerschaft komplett gewandelt. Die Katastrophenhilfe steht im Vordergrund.“ Dieses Fazit zog Hans-Uwe Daumann als Vorsitzender des Freundeskreises Ludwigshafen-Gaziantep bei der jüngsten Jahreshauptversammlung.

Daumann betonte gleichzeitig: „Wir möchten aber in absehbarer Zeit wieder Jugend- und Praktikumsaustausch zwischen Gaziantep und Ludwigshafen ermöglichen und unsere kulturellen Veranstaltungen fortsetzen.“

Seit Februar 2023 habe der Freundeskreis 160.000 Euro Spenden erhalten und über persönliche Kontakte in der Partnerstadt und im Umland bereits mehr als die Hälfte in Hilfsprojekte gesteckt.

„Wir planen jetzt die Einrichtung eines Kinderhauses in einer großen Containersiedlung in Islahiye/Gaziantep. Viele Kinder tragen schwer an dem, was sie durch die Erdbebenkatastrophe erlebt haben. Nachdem unser erster Partner keine Genehmigung dafür erhielt, planen wir jetzt mit einer neuen Partnerorganisation am gleichen Ort“, erläuterte Daumanns Stellvertreter Ibrahim Yetkin das Projekt, das auf seine Initiative zurückgeht.

Die Spender der Erdbebenhilfe kommen aus Ludwigshafen und der Region, darunter sind viele Privatpersonen, Unternehmen und ein knappes Dutzend Schulen. Unter den engagierten Schülern sind viele mit türkischen und auch syrischen Wurzeln. Der Freundeskreis hat daher auch Spenden zur medizinischen Nothilfe in den syrischen Grenzbereich weitergeleitet, der von Gaziantep nur etwa 50 Kilometer entfernt liegt.

„Sind ein gutes Team“

„Die Hilfsbereitschaft in Ludwigshafen ist riesengroß,“ sagt Baris Yilmaz als Schatzmeister des Vereins. „Ludwigshafen handelt auch im Vergleich mit anderen Städten vorbildlich. Deshalb konnten wir in Zusammenarbeit mit der Stadt und Ludwigshafener Unternehmen bald nach dem Erdbeben die erste Hilfslieferung auf den Weg bringen.“

Der Vorstand um Daumann, Yetkin, Yilmaz, Schriftführer Ralf Battistin und den Beisitzerinnen Petra Schulte und Hatice Yilmaz will seine Arbeit gemeinsam fortsetzen und erhielt jeweils einstimmige Zustimmungsergebnisse von der Mitgliederversammlung.

„Wir sind ein gutes Team. Wir haben uns in der dramatischen Phase nach dem Erdbeben in häufigen Videokonferenzen abgestimmt und gemeinsame Entscheidungen getroffen. Unser Anspruch ist, dass die Spenden hundertprozentig den Betroffenen zugutekommen“, sagte Daumann. ier

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