Rhein-Pfalz Kreis Neues aus der Forschung und Frisches vom Acker

«Limburgerhof.» Bestes Wetter zum Stöbern, Probieren und Genießen haben am Pfingstsamstag die Besucher des Bauernmarkts der BASF auf dem Gutsbetrieb Rehhütte in Limburgerhof genießen können. Beim 23. Markt präsentierten sich 130 Aussteller aus den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und Kunsthandwerk. Knapp 20.000 Besucher sahen sich die Stände und Vorführungen an.

Vor der Markthalle und dem Kunst- und Kreativmarkt informierten die Fachstände der BASF über Lebensmittelsicherheit und Pflanzenschutz. Ein Schwerpunkt war die digitale Landwirtschaft und der Pflanzenschutz. der durch Digitalisierung vereinfacht werde. Dazu wurde das Programm Maglis entwickelt, ein Anwendungsportfolio, zu dem auch eine App namens „Maglis Agronomic Advice“ zählt. Sie kann kostenlos heruntergeladen werden und soll den Landwirten helfen, bei den hierzulande üblichen Getreidesorten Winterraps, Wintergerste und Winterweizen, Krankheiten festzustellen. „Die Landwirte haben ein großes Wissen über Pflanzenkrankheiten. Aber sie müssen viele Entscheidungen am Tag treffen, da hilft die App, schnell eine Diagnose zu stellen und das passende Mittel zu finden“, erklärte Friederike Wurth, Pressesprecherin für den Bereich Crop Protection, und demonstrierte, wie das Programm funktioniert: Sie fotografierte mit dem Smartphone die gelbverfärbte Pflanze, wählte den Namen aus und markierte die befallene Fläche im Bild. Gelbrost meldete das Programm und zeigte die möglichen Gegenmittel an. Das Programm gibt es auch in Indien und Nordamerika, dort mit anderen Schädlingen und regionalen Pflanzen. Seit 2013 investiert die BASF in die Digitalisierung der Pflanzendaten, es sollen mehr Länder dazukommen. Dazu kooperieren sie mit mehreren Start-ups und großen Unternehmen, berichteten die Fachleute weiter. Ganz analog dagegen, mit Augen, Ohren und Händen, stellte Pflanzendoktor Roland Kramm fest, welche Parasiten oder Krankheit die Gewächse befallen haben. Einige Besucher brachten ihre Pflanzen mit, andere zeigten Fotos oder schilderten die Symptome. Nicht immer sind Pflanzenschutzmittel nötig. „In unserem Lavendel klebt weißer Schaum, wie Spucke“, lautete die Beschreibung einer Besucherin. Da horchte Roland Kramm auf. „Die sind selten, das sind Schaumzikaden, die habe ich schon lange nicht mehr gesehen“, erklärte er. Da sie nicht besonders schädlich sind und nur eine leichte Saugtätigkeit haben, empfahl er einen starken Wasserstrahl mit dem Gartenschlauch. Mit der Pflanze unter dem Arm und den anderen Einkäufen im Gepäck lockte die Besucher überall ein neues Angebot. Wie gut, dass bei der Gepäckaufbewahrung bereits gekaufte Waren für einen entspannten Bummel abgestellt werden konnten. Unter der Marke „Von Heike“ verkaufte der Familienbetrieb Fehmel Chutney, Pesto und Aufstriche aus Mutterstadt. Einige standen mit frischen Brotwürfeln zum Probieren bereit. Dafür verwendet wird Obst und Gemüse, das Schönheitsmängel hat und deshalb nicht in den Verkauf kommt. Frischer Spargel, Radieschen, Salate und vieles mehr aus den Feldern der Region waren zu erwerben. Der Bleichhof bot getrocknete Apfelchips und Säfte und hatte verschiedene Gelees zum Probieren bereitgestellt. Längst kein Geheimtipp mehr ist das Bauernhofeis aus Milch und Früchten. Bereits am frühen Nachmittag waren die ersten Sorten ausverkauft. Neben den etablierten Anbietern gab es über 30 neue Aussteller. Vor allem im gastronomischen Bereich lockte die neue Streetfood-Meile. Dort gab es Leckeres zum Mitnehmen. Burger, Pfälzer Spezialitäten, Craft Beer aus der Pfalz, Hunsrücker Klöße, frisch gepresste Säfte und alkoholische Cocktails von Casa Vita aus Limburgerhof waren dort zu finden. Mit Musik und Dirndl zogen drei junge Frauen als Band „Miss Mobile“ ihre Runden. Fest verortet beschallten „Tino und Friends“ mit akustischen Cover-Versionen bekannter Lieder die Besucher. Wer trotz des riesigen Produkt- und Mitmachangebots lieber die royale Hochzeit in England sehen wollte, der war im „Museum“ bei der Liveübertragung gut aufgehoben. Außerdem gab es allerlei Schönes in Form von Ketten, kalligraphierten Grußkarten, Taschen und Dekoartikeln. Eine Kinderscheune mit Tret-Traktoren-Rallye lockte die kleinen Besucher. Thematisch passende Bauernhofspiele, wie Kühe melken, Schubkarre fahren und Ponyreiten ergänzten das große Angebot. Bei der Feuerwehr Limburgerhof durfte ein Löschhaus mit Wasser bespritzt werden. Sehr beliebt waren die Airbrush-Tattoos, sowie Bastel- und Malarbeiten im Kinderatelier. Für Groß und Klein gab es auch einen „Smombie-Parcous“ (für Smartphone-Zombie) der BASF-Azubis, der mit dem Smartphone in der Hand beschritten werden konnte. Die Ablenkung und Unfallgefahr beim Slalom um Hütchen und Steigen über Holzblöcke nahm drastisch zu. Auch der Fahrsimulator bewies, wie schnell ein ständig klingelndes Smartphone den Fahrer vom Geschehen auf der Straße ablenkt.

x