Ludwigshafen Knappe Niederlage im „Bonusspiel“

Eleni Tatou und die TFC-Damen stehen unter Druck.
Eleni Tatou und die TFC-Damen stehen unter Druck.

«Ludwigshafen.»Christian Hanz, der Trainer der Hockeyherren des TFC Ludwigshafen, hatte die Partie gegen den Hanauer THC als „Bonusspiel“ bezeichnet und nicht damit gerechnet, dass seine Jungs punkten werden. Am Ende schrammten sie beim 3:4 knapp an einer Überraschung vorbei.

„Umso ärgerlicher ist es, dass wir uns die Butter vom Brot haben nehmen lassen“, meinte Hanz. Hanau reiste mit acht Siegen, einem Unentschieden und einem Torverhältnis von 60:11, darunter unter anderem einem 20:0 gegen den Kreuznacher HC und einem 10:0 gegen SC 80 Frankfurt II, in die Pfalz. „Sie wären heute aber schlagbar gewesen. Wir hatten ein gutes Rezept gegen sie gefunden“, sagte der Ludwigshafener Trainer. Unter den Augen von Ex-Trainer Philipp Grimmer spielten die Löwen eine gute erste Halbzeit, standen defensiv gut und hatten die Hanauer weitgehend im Griff. „Das hatten wir so geplant“, erklärte Hanz. In dieser Phase völlig verdient gingen die Löwen in der 23. Minute durch Routinier Michael Fechtner nach einer Kurzen Ecke mit 1:0 in Führung. Dass sie danach den Gegner mehr und mehr ins Spiel kommen ließen, dafür fand Hanz auch eine Viertelstunde nach Spielende keine Erklärung. „Wir haben uns regelrecht einlullen lassen“, erklärte er. Gleich drei Kurze Ecken galt es in der Schlussphase zu überstehen. Vor allem Valentin Jeblick im TFC-Tor wusste Schlimmeres zu verhindern. In der zweiten Halbzeit, genauer gesagt in der 44. Minute, war auch der Ludwigshafener Goalie machtlos, als die Hanauer per Strafecke den 1:1-Ausgleich erzielten. Provisorisch hatte Coach Hanz seinen Torjäger Fabian Magin, dessen Mitwirken wegen beruflicher Termine auf der Kippe stand, auf den Spielberichtsbogen geschrieben. „Vielleicht schafft er es noch, dann aber nur zur zweiten Halbzeit“, sagte der Trainer vor der Partie. Kurz nach der Pause erschien Magin dann auf dem Platz. Nach einem schnellen Aufwärmen wurde er Mitte der zweiten Hälfte eingewechselt. Kaum auf dem Feld, traf Magin ins Schwarze (47.). Doch die Freude über die erneute Führung währte nicht lange, denn nur zwei Minuten später versenkte Philipp Lohstöter den Ball im TFC-Gehäuse. Der Ausgleich. Es sollte noch schlimmer kommen, denn nur 60 Sekunden später rappelte es schon wieder im Ludwigshafener Kasten. Hanau ging mit 3:2 in Führung und erhöhte per Strafecke nach einer Stunde auf 4:2. Die Entscheidung? Nein, denn die TFC-Herren bliesen zur Schlussoffensive und wurden mit dem Anschlusstreffer durch Magin belohnt. Aber der Ausgleich wollte nicht mehr fallen, stattdessen musste Jeblick nochmals sein Können unter Beweis stellen, als Hanaus Stürmer Luca Schreiner kurz vor dem Ende abzog. „Die letzten zehn, 15 Minuten waren wieder recht ordentlich“, urteilte Hanz nach einem spannenden Match gegen den Favoriten aus Hanau. Wann platzt endlich der Knoten? Diese Frage stellt sich Timo Sessig, Trainer der Oberligadamen des TFC, allwöchentlich. Auch nach der 1:2 (0:1)-Niederlage auf der heimischen Bernd-Martin-Hockey-Anlage gegen den Bad Kreuznacher HC suchte Sessig nach Antworten. „Die erste Halbzeit konntest du vergessen, in der zweiten haben wir dann ordentlich Druck gemacht“, analysierte Sessig. Elisabeth Berger schaffte nach einem 0:2-Pausenrückstand nur noch den Anschlusstreffer. „Im Endeffekt sind es Kleinigkeiten, an denen es hängt“, sagte der Coach. Schon das Hinspiel in Kreuznach war eine enge Geschichte. Wie auch dieses Mal setzte sich der KHC mit 2:1 durch. Durch den Sieg gegen Ludwigshafen haben die Kreuznacher Damen die Tabellenführung übernommen und den Dürkheimer HC auf den zweiten Platz verdrängt. Diese hauchdünnen Resultate der zurückliegenden Wochen zermürben den Tabellenvorletzten. Wenn die Löwinnen am kommenden Wochenende bei Schlusslicht TSG Kaiserslautern zu Gast sind, müssen sie hellwach sein. Eine Niederlage gegen den direkten Konkurrenten käme wahrscheinlich dem Abstieg gleich. „Es ist das entscheidende Spiel“, sagte Sessig. Beide Teams sind punktgleich, die Ludwigshafenerinnen haben aber das bessere Torverhältnis.

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