Ludwigshafen Ein Wegweiser

In Wartestellung: Steffen Christmann. Er erfährt diese Woche, ob die Verantwortlichen des TV Hochdorf ihm die Rolle des Cheftrai
In Wartestellung: Steffen Christmann. Er erfährt diese Woche, ob die Verantwortlichen des TV Hochdorf ihm die Rolle des Cheftrainers zutrauen oder doch einen neuen externen Coach verpflichten.

«Hochdorf-Assenheim.» Sollte jemand am Samstagabend gegen 19.45 Uhr, direkt nach dem Ende der Partie, den Weg in das Sportzentrum Hochdorf gefunden haben, er muss wohl gedacht haben, die Mannschaft in den grünen Trikots habe gerade einen Titel gewonnen – und das auch noch völlig unerwartet. Denn selten hat man eine Mannschaft nach einem Sieg so losgelöst gesehen, so ausflippend, so freudig. Wie kleine Jungs hüpften die Hochdorfer Spieler nach dem Spielende durch die Halle. „Es sind mir nicht nur ein paar Steine vom Herzen gepurzelt, sondern das ganze Himalaya“, sagte Daniel Lanninger. Das klang zwar sehr pathetisch. Aber vielleicht braucht es beim TV Hochdorf nun eine gewisse Brise Pathos, um mit dem Erfolg eine Aufholjagd einzuleiten, an deren Ende eine weitere Saison in der Dritten Liga steht. „Wichtig war, dass wir mit einem positiven Effekt in die Weihnachtspause gehen“, sagte Lanninger und fügte an: „Es wird ein steiniger Weg, aber es ist noch alles drin.“ Aktuell haben die Hochdorfer mit sechs Punkten „nur“ vier Zähler Rückstand auf den rettenden 13. Platz. Aber da die Liga erneut so eng zusammengerückt ist wie fast immer in den vergangenen Spielzeiten – den Tabellenzweiten und -13. trennen gerade einmal zehn Zähler – ist davon auszugehen, dass über 20 Punkte für den Klassenverbleib notwendig sein werden. Das bedeutet auch, dass Hochdorf in den ausstehenden 15 Partien noch sieben, acht Siege holen muss – mindestens. Mit welchem Trainer die Hochdorfer die Aufholjagd starten wollen, ist noch nicht klar. Steffen Christmann, der den TVH nach dem überraschenden Rücktritt von Stefan Bullacher gestern vor einer Woche interimsmäßig betreute, kündigte an, dass es diese Woche ein Gespräch zwischen ihm und TVH-Boss Christian Deller geben werde. Er sagte aber auch: „Ich kann es machen, muss es aber nicht machen. Ich wäre dem Posten des Cheftrainers gegenüber nicht verschlossen, müsste aber erst einmal drüber nachdenken.“ Deller kann sich durchaus Christmann, bislang Bullachers Co-Trainer, als Chef-Übungsleiter beim TV Hochdorf vorstellen, weiß aber auch: „Das ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Setzen wir auf Steffen Christmann und er schafft den Ligaverbleib, hat er alles richtig gemacht. Steigt die Mannschaft ab, dann ist er als Trainer verbrannt. Wenn es Steffen macht, dann nur mit unser Unterstützung.“ Laut dem TVH-Boss gibt es sehr viele Bewerbungen auf die vakante Trainerstelle: „Aber es ist niemand dabei, bei dem ich sofort sagen könnte, dass es mit ihm funktioniert. Aber ich habe einen Kandidaten gefunden, bei dem ich glaube, es könnte klappen.“ In dieser Woche, die Rückrunde beginnt am 13. Januar 2018, will Deller einen Nachfolger für Stefan Bullacher präsentieren. Einen Nachfolger, dem er zutraut, die Klasse zu halten. Aber auch einen Nachfolger, der im Fall der Fälle mit in die Oberliga geht, sodass im Sommer 2018 kein weiterer Neuanfang nötig wäre. So spielten Sie TV Hochdorf: Schulte, Bachmann (ab 51.) - Lanninger (3), Götz (8/2), Klug (2) - Gerdon (3), Schwenzer (5/1) - Sorda (4) - James (2), Ruf (1), Novo (1), Waldgenbach (1), Wöschler Spielfilm: 2:2 (4.), 6:3 (10.), 6:6 (16.), 12:9 (25.), 15:13 (Hz.), 21:17 (37.), 24:19 (43.), 28:25 (56.), 30:26 (Ende) - Siebenmeter: 7/4 - 1/1 - Zeitstrafen: 7:5 - Beste Spieler: Götz, Sorda, Schwenzer - Breckel, Roth - Zuschauer: 400 - Schiedsrichter: Walter/Weini (Gerolzhofen).

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