Landau Wochenspiegel:

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Mit dem BUND ist es eine rechte Last! Vor allem mit dem frechen Sprecher Ulrich Mohr. Schreibt der doch jetzt ganz naiv tuend den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Landauer Stadtrat, Peter Lerch, an in Sachen Queichtalbahn. Lerchs Distanz zur Wiedererrichtung eines zweiten Gleises sei nicht zu übersehen. Dabei habe doch vor nicht allzu langer Zeit, im November 2000, der CDU-Arbeitskreis Südpfalz unter Vorsitz von Heiner Geißler „gewissermaßen in Verantwortung für unsere Region“ just diesen Ausbau für richtig befunden, so Mohr. Damals hatte sich der Arbeitskreis gegen die „De-facto-Stilllegung“ der Bahnlinie ausgesprochen, weil dann noch mehr Personen- und Güterverkehr auf die Straße verlagert werde. Inzwischen, so Mohr, vertrete die CDU dagegen die Position: „Sollte die Landesregierung an diesen Plänen (dem zweigleisigen Ausbau) festhalten, wird sich von Zweibrücken bis zum Rhein die ganze Region wehren müssen.“ Mohr bittet höflich: „Helfen Sie mir bitte, diesen Widerspruch aufzuklären“, bevor er mit den besten Wünschen für eine segensreiche Arbeit endet. So ein Schlitzohr, dieser Mohr! Aber vielleicht halten es die Südpfälzer Christdemokraten ja mit den Worten eines (neben Geißler) anderen großen CDU-Manns. Adenauer soll ja mal gesagt haben: „Was stört mich mein Geschwätz von gestern.“ In Bayern kennt man Landau. Nicht nur das an der Isar, sondern das (ohnehin viel schönere) in der Pfalz. Daniela Schadt, Lebensgefährtin des Bundespräsidenten, hat im großen Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ zum Thema Flüchtlinge und Willkommenskultur gesagt: „In Rheinland-Pfalz habe ich neulich zum Beispiel eine wunderbare Einrichtung besucht. Zweimal im Monat kommen Flüchtlinge in ein Café, da können die einheimischen Bürger von Landau gelegentlich hingehen, um die Neuankömmlinge kennenzulernen. Das heißt nicht, dass sie sich für die nächsten sieben Wochen zur Arbeit in der Kleiderkammer verpflichten müssen. Aber sie können Menschen begegnen, die eine Flucht hinter sich haben. Solche Angebote sind Schritte in die richtige Richtung.“ Gehen Sie doch auch mal ins Café Asyl in der Weißenburger Straße! Wer hätte das gedacht, dass man sich sogar mal den Lucke zurückwünscht? Ist aber (fast) so, wenn man sich anhören muss, was die AfD inzwischen bisweilen verzapft. In der Südpfalz hat die neue Lucke-Truppe „Alternative für Fortschritt und Aufbruch“ den Neustart allerdings vergeigt. Es ist ihr nicht gelungen, die nötigen 125 Unterstützer-Unterschriften für ihre Wahlkreisbewerber zusammenzubekommen. Hört sich mehr nach Goggo als nach Alfa an. Mit den Pfälzer Liberalen wollen wir nicht ganz so streng sein. Die sind mit ihrem Dreikönigstreffen nächstes Wochenende in Landau zwar auch spät dran, aber zumindest hatten sie trotz eines ziemlichen Formtiefs in den vergangenen Jahren keine Probleme, ihre Kandidaten für die Landtagswahl anzumelden. Auf Bundesebene bastelt die FDP daran, die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung zu kritisieren, aber ob das langt, die AfD auszubremsen?

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