Insheim/Karlsruhe Vulcan vermeldet Erfolge bei Lithiumgewinnung

Die Förderpumpe des Geothermiekraftwerks Insheim. Aus dem Tiefenwasser soll in großem umfang Lithium gewonnen werden.
Die Förderpumpe des Geothermiekraftwerks Insheim. Aus dem Tiefenwasser soll in großem umfang Lithium gewonnen werden.

Das Geothermieunternehmen Vulcan Energie hat nach eigenen Angaben einen weiteren Erfolg bei der Lithium-Gewinnung erzielt.

Es habe ein neues Sorbens entwickelt, also einen Stoff, der in einem Filter verwendet wird, um Lithium aus dem Thermalwasser zu filtern. Das neue, zum größten Teil aus Lithiumchloridaluminat bestehende Sorbens übertreffe vergleichbare Produkte in seiner Leistung und benötige weniger Wasser. Dies habe sich in der Pilotanlage zur Lithiumgewinnung im Kraftwerk Insheim gezeigt.

Vulcan-Gründer Horst Kreuter zeigte sich stolz über den Erfolg. Bisher gebe es in Europa keine kommerziell verfügbaren Sorbentia für die Lithiumextraktion. Daher soll das neue Produkt auch anderen Lithium-Produzenten zur Verfügung gestellt werden. Man mache sich damit unabhängig von geopolitischen Risiken. Das Sorptionsmittel liefere ein reines Lithiumchlorid-Eluat (ein Gemisch aus gelösten Substanzen), das anschließend in Lithiumhydroxid umgewandelt werden könne. Das wiederum wird für Batterien von Elektroautos und anderen elektronischen Produkten benötigt. Vulcan hatte erst kürzlich mitgeteilt, besonders reines Lithium gewonnen zu haben.

Das Unternehmen teilt auf Nachfrage mit, dass eine endgültige Machbarkeitsstudie zur Lithiumgewinnung im Januar vorgelegt werden. Sie habe einen höheren Detaillierungsgrad als die Vorstudie. Nach der kleinen, bisher genutzten Pilotanlage ist als nächster Schritt eine deutlich größere Demonstrationsanlage geplant. Diese werde voraussichtlich Ende des zweiten Quartals im Kraftwerk Insheim in Betrieb gehen und weitere Ergebnisse für die Optimierung der Lithiumgewinnung liefern. Sie werde aber auch schon größere Mengen des begehrten Stoffes liefern: Laut Vulcan sollen es „Tonnen von Lithiumhydroxid pro Monat“ sein. Die Demonstrationsanlage gewinnt das Vorprodukt Lithiumchlorid, das in einer anderen Demonstrationsanlage im Chemiepark Höchst zu Lithiumhydroxid raffiniert werde, wie es für die Batteriefertigung benötigt wird.

Erst in einem dritten Schritt folgt dann eine Anlage zur Lithiumgewinnung in industriellem Maßstab. Vulcan hatte bereits angekündigt, dann auch Wasser des Geothermiekraftwerks Landau zusätzlich zu nutzen. Dafür sollen die beiden Kraftwerke mit einer Leitung verbunden werden. Das hätte zudem den Vorteil, dass sich die Kraftwerke im Wartungsfall gegenseitig vertreten können, denn in beiden soll auch Nahwärme gewonnen werden.

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