Landau Verein Südliche Weinstraße: Vorstand diskutiert über Weinwerbung

Die Stärken des Vereins Südliche Weinstraße bei der Werbung für den Wein sollen auf Pfalzebene übertragen werden. Das ist der Wunsch des Vorstandes, der sich am Mittwoch mit der Zukunft der Weinwerbung befasst hat. Wie berichtet, wird dieser Zweig des Vereins aus rechtlichen Gründen im kommenden Jahr mit der Weinwerbung des Vereins Deutsches Weintor-Mittelhaardt unter dem Dach der Pfalzwein zusammengefasst.

Landrat Dietmar Seefeldt (CDU) berichtete gestern von einer sehr engagierten Diskussion im Vorstand. Die hatte sich bereits abgezeichnet, nachdem die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Bad Bergzabern und Landau-Land, Hermann Bohrer und Torsten Blank (beide SPD), zu Beginn der Woche die Informationspolitik des Landrats und ein fehlendes Konzept für einen reduzierten Verein SÜW kritisierten (wir berichteten am Mittwoch). Am Ende des Tages stand ein einstimmiger Beschluss. Danach gibt es ein Verhandlungsmandat für Seefeldt und die Vertreter des SÜW-Vorstands im Vorstand der Pfalzwein – die Winzer Boris Kranz aus Ilbesheim, Karl-Heinz Wehrheim aus Birkweiler, Ralf Anselmann aus Edesheim, Reinhold Hörner aus Hochstadt, Tina Kiefer-Hechtmann aus Ilbesheim und Thomas Weiter, Vorsitzender der Winzergenossenschaft Deutsches Weintor. Neu dabei ist Karl-Friedrich Junker, der im März zum Vorsitzenden des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd als Nachfolger von Reinhold Hörner gewählt wurde. Mit Kranz als Vorsitzendem der Pfalzwein und Hörner als Präsident des Weinbauverbandes Pfalz hat die Südliche Weinstraße zwei Männer in ihren Reihen, die das neue Konstrukt maßgeblich mitbestimmen werden. Der SÜW-Vorstand hat sein Anliegen in fünf Punkten formuliert. Im Wesentlichen geht es darum, die erfolgreiche SÜW-Weinwerbung beizubehalten – dann pfalzweit. Verkaufsshop und Verleih sollen in Landau bleiben, das Team soll erhalten werden. Und der Vorstand will an den Weintagen der Südlichen Weinstraße in Landau festhalten. Die Mitarbeiter der SÜW-Weinwerbung um Geschäftsführer Bernd Wichmann verteilen sich auf 4,8 Stellen. Viele Veranstaltungen für 2019 stehen bereits, regelmäßig gehen weitere Anfragen ein. Im vergangenen Jahr stellte das Wichmann-Team 200 Veranstaltungen auf die Beine, rund 160 werden es in diesem Jahr sein. „Wir wollen in der Gründungsphase der neuen Organisation sicherstellen, dass wir keine Anteile verlieren, damit das Team Handlungsfreiheit hat“, unterstreicht Seefeldt. Zu den „1000 Details“, die zu klären seien, gehöre auch die Frage, ob die Pfalzwein das Equipment der Südlichen Weinstraße übernehme, das in zwei Hallen hinter dem Landauer Gesundheitsamt gelagert ist, oder ob sie es anmiete. „Und wir brauchen eine Garantie für unsere Mitarbeiter“, sagt der Landrat. Seefeldt hält eine „Gestellung“ des Personals für denkbar. In diesem Fall würden die Mitarbeiter für 18 Monate an den Dachverein Pfalzwein abgeordnet, und erst danach werde über die künftige Personalorganisation entschieden. Einen Verein Südliche Weinstraße ganz ohne eigene Weinwerbe-Sparte kann sich Dietmar Seefeldt nicht vorstellen. Braucht der Vorstand nicht auch Input von außen, wenn es um eine neue Struktur an der Südlichen Weinstraße geht? „Das schließe ich nicht aus, ich bin sehr offen dafür“, antwortet der Vorsitzende und ergänzt, er führe „sehr viele Gespräche rechts und links“ und sei für konstruktive Vorschläge immer dankbar. Einige Themen, die dringend zu erörtern seien, hatte Torsten Blank in einem Brief an Seefeldt notiert. Der Bürgermeister fordert eine organisatorische und finanzielle Perspektive, die den Bestand des Vereins und die Marke SÜW sichert. „Welche Aufgaben aus der Weinwerbung bleiben beim Verein, was wird aus der Vinothek Par Terre in Landau, was passiert mit dem erfolgreichen Eventbereich“, lauten einige der Fragen. Im Auftrag der Pfalzwein erarbeitet die Professorin Laura Ehm vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum ein Gutachten. Das werde erst für Ende Oktober erwartet, informiert der Landrat. Bei der Mitgliederversammlung am 21. November soll über den Stand der Dinge informiert werden. „Es hat bisher keinen Mitgliederbrief gegeben, was auch schwierig ist, denn die Ereignisse überschlagen sich. Die Dinge sind im Fluss“, sagt Seefeldt. Vielleicht deute sich noch eine weitere Zusammenarbeit auf Pfalzebene an, meint er: beim Tourismus. „Doch eins nach dem anderen.“

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