Landau Stadt: Keine Handhabe gegen UL-Stand

Der umstrittene Stand.
Der umstrittene Stand.

Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) ist nicht froh über den Brot- und Lebensmittelstand der „Gut zum Leben Nahrungsmittel von Feld und Hof GmbH“ auf dem Landauer Wochenmarkt. DIE RHEINPFALZ hatte auf die Verbindung zur Sekte Universelles Leben (UL) hingewiesen. Geißler kritisiert sehr deutlich die Positionen des UL, das gerichtlich bestätigt als pseudoreligiöse Organisation mit antisemitischen Tendenzen bezeichnet werden dürfe. Geißler und das Büro für Tourismus, das für den Markt zuständig ist, sehen aber keine Handhabe, den Stand zu verbieten. Die Verwaltung hatte die Beratungsstelle „Sekten und neureligiöse Gruppen“ des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung um eine Stellungnahme gebeten und weitere Recherchen angestellt. Im Ergebnis sei festzuhalten, dass es keine rechtliche Grundlage gebe, den Stand zu untersagen. Es handele sich beim Universellen Leben zwar um eine fragwürdige Gruppierung, aber nicht um eine verbotene Organisation. Die Standbetreiber „Gut zum Leben“ selbst haben der Stadt und der RHEINPFALZ in einer Stellungnahme mitgeteilt, dass es keinen wirtschaftlichen Zusammenhang zwischen ihnen und dem Universellen Leben gebe.

Diese Stellungnahme ist von Petra Stickroth in Marktheidenfeld für das Universelle Leben unterzeichnet. Sie ist oder war allein oder zusammen mit anderen Leuten Geschäftsführerin etlicher Unternehmen aus dem Umfeld der Sekte, beispielsweise einer Veranstaltungsgesellschaft, eines Verlags und eines Radiosenders. Über ihre Mitgeschäftsführer lassen sich dann Verbindungen zu landwirtschaftlichen Gütern des Universellen Lebens herstellen. Trotzdem besteht Stickroth darauf, dass das Universelle Leben keine wirtschaftlichen Aktivitäten verfolge. Es sei auch keine Sekte und nicht totalitär, was Gerichte schon eindeutig anders eingeordnet haben.

Der Stadt ist es wichtig, dass die Standbetreiber auf dem Wochenmarkt nicht für die Sekte Universelles Leben werben und der Stand nicht missbraucht wird, pseudoreligiöse Botschaften zu verbreiten. Darauf habe die Marktaufsicht ein Auge.

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