Nussdorf Solarstrom statt Erdölförderung

Die neue Fotovoltaikanlage am Rand von Nußdorf.
Die neue Fotovoltaikanlage am Rand von Nußdorf.

Die Oneo GmbH hat auf einer aufgegebenen Erdöl-Förderstätte südlich von Nußdorf eine Fotovoltaikanlage aufgestellt, die bereits in Betrieb gegangen sei. Nach Unternehmensangaben wird in Kürze eine weitere Fläche in den Weinbergen solchermaßen umgenutzt. Nach Angaben von Geschäftsführer Felix Lerch ist das Projekt nun abgeschlossen. Ursprünglich hatte Oneo mitgeteilt, fünf bis sechs solcher Fotovoltaikanlagen mit bis zu 500 Kilowatt Peak errichten zu wollen. Die beiden Nußdorfer Anlagen haben nach Unternehmensangaben eine Spitzenleistung von rund 140 Kilowatt-Peak und könnten etwa 140.000 Kilowattstunden „grünen“ Strom pro Jahr erzeugen. Bei einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden in einem Vier-Personen-Haushalt könnten also rechnerisch etwa 35 Haushalte versorgt werden. Ganz in der Nähe betreibt Oneo aber auch noch nickende Pferdekopfpumpen zur Ölförderung. Oneo beziehungsweise das Vorgängerunternehmen RDG hatte 2021 85 Bohrungen von Wintershall übernommen, von denen etwa 50 stillgelegt werden sollen. Diese würden entweder für nachhaltige Energielösungen genutzt oder vollständig renaturiert. Ein Vorteil der Förderstellen ist laut Oneo, dass sie bereits über einen Zugang zum Stromnetz verfügen. Die Flächen sind 500 bis 1000 Quadratmeter groß und fallen inmitten der Rebzeilen kaum ins Auge. Die Solarpaneele sind auf niedrigen Gestellen montiert, die wiederum mit Betonsteinen beschwert sind. Sie können im Bedarfsfall rasch wieder abgebaut werden. Die Baugenehmigung für das Pilotprojekt ist auf zunächst drei Jahre befristet. Oneo mit Sitz in Hannover und Wien will innovative Konzepte für eine nachhaltige Energieerzeugung auf Basis der vorhandenen Infrastruktur der Öl- und Gasproduktion entwickeln und umsetzen. Oneo gehört zum Investmentunternehmen Shorelight Partners, London.

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