Landau „Ihr seid schon alle Sieger“

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Sieben Kinder – sechs Mädchen und ein Junge – haben gestern in der Stadtbibliothek Landau aus ihren Lieblingsbüchern vorgelesen. Sie nahmen am Regionalentscheid des Vorlesewettbewerbs 2015/2016 teil. Aus allen weiterführenden Schulen Landaus war jeweils ein Schulsieger zum Finale des Regionalwettbewerbs gekommen.

Wettbewerbsleiterin Doris Geyer betonte schon vor der ersten Runde: „Ihr seid schon alle Sieger“. Denn den Titel des besten Vorlesers ihrer Schule haben die jungen Bücherliebhaber ja schon inne. Die elfjährige Mara Keller aus der sechsten Klasse hat es sich mit ihrem Wahltext für den Wettbewerb besonders schwer gemacht. Sie hat sich eine Szene aus „Der Herr der Ringe - Die Gefährten, Band 1“ von J.R.R. Tolkin ausgesucht - anspruchsvolle Literatur. Umso beeindruckender war es, wie souverän sie die schweren Passagen mit der erfundenen Sprache „Elbisch“ meisterte. „Eigentlich ist mein Lieblingsbuch ja Harry Potter, aber das darf ich nicht mehr vorlesen, weil ich das schon in der letzten Runde hatte“, meinte die Schülerin vor dem Wettbewerb. Aufgeregt waren sie alle, nur Claire-Luna Lichter (elf Jahre alt) sah der Sache entspannter entgegen. „Ich bin schließlich gut vorbereitet.“ Sie las aus dem Buch „Das Fehlerteufelchen – Nur Dumme machen keine Fehler“ von Andreas Schlüter. In dem Buch zeigt das Fehlerteufelchen Mörfi, dass man nicht perfekt sein muss und auch seine Macken haben darf. Ganz ohne Fehlerteufelchen präsentierte sie ihren Text dem Publikum. Als einziger Junge ging der zwölfjährige Moritz Marold ins Rennen. Doris Geyer hatte den Druck auf den Jungen vor dem Wettbewerb schon erhöht, „denn meistens gewinnen die Jungs den Wettbewerb“. Es galt also für Moritz, diesen Ruf zu verteidigen. In seinem Buch „Der 7. Sonntag im August“ von Sabine Ludwig geht es um ein Mädchen, dass in einer Zeitschleife gefangen ist und jeden Morgen aufs Neue den letzten Ferientag erlebt. Ein Buch genau nach Moritz Geschmack, denn er mag besonders gerne witzige und spannende Bücher. Trotz der Aufregung hatten die jungen Vorleser sichtlich Spaß am Entscheid. Jeder Teilnehmer wurde unter Applaus auf die Vorlesebühne gelockt. In der zweiten Runde musste jeder Schüler noch einmal einen gänzlich unbekannten Text aus einem Kinderbuch vorlesen. Für die besondere Unterhaltung sorgten Ilse-Marie Peris und Stephanie Grün mit einer Vorführung von Janoschs Froschkönig während der Beratungspause. Die Siegernamen lagen der RHEINPFALZ bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Der Vorlesewettbewerb ist mit 600.000 Teilnehmern jährlich der größte seiner Art in Deutschland. Ziel ist es Interesse an dem Kulturgut Buch erregen und die Leselust zu wecken und Kompetenzen zu fördern. (tca)

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