Landau „Den Mut haben, dabei zu sein“

Theo Kautzmann
Theo Kautzmann

Der gebürtige Birkweilerer und überzeugte Landauer Theo Kautzmann wird heute 70 Jahre alt. Sein Smartphone gibt kaum 30 Minuten Ruhe; und dabei ist der ehemalige Geschäftsführer des Vereins Südliche Weinstraße doch seit fünf Jahren Rentner.

Er ist ruhiger geworden, sagt er selbst, zufriedener und ausgeglichener. Der einstige Strippenzieher genießt es, wenn die Enkel, die in der Nachbarschaft wohnen, vorbeischauen und bei ihm spielen. Playmobil im Wohnzimmer zeugt davon. Deshalb ist er nach 37 Jahren von Landau-Südwest in die Stadt gezogen: „Ich will am Leben teilhaben.“ Doch das allein ist nicht die Welt des Theo Kautzmann. Noch immer pflegt er Kontakte aus seiner Zeit als Mister Weinwerbung. Er hat allen gezeigt, wie es geht. Als Nachfolger von Dieter Hörner hat er seine Lebensaufgabe gefunden. Ausgerüstet mit dem Handwerkszeug des gelernten Kaufmanns und Winzers und dank des Erfahrungsschatzes als persönlicher Mitarbeiter des CDU-Bundestagsabgeordneten und Generalsekretärs Heiner Geißler machte Kautzmann die Winzer an der Südlichen Weinstraße in drei Jahrzehnten richtig groß. Der Mann ist ein Macher, ein Netzwerker, auch ein Unbequemer und Lärmender zuweilen, wenn er Klartext spricht. Die Pfalz bei der Weinwerbung unter ein Dach gebracht zu haben und die zehn Millionen Mark teure Kampagne „Zum Wohl. Die Pfalz“ 1989 benennt Kautzmann als seine wichtigsten Erfolge. „Wir waren damals nix.“ Dieses Projekt sei der Startschuss zur neuen Entwicklung der Pfalz gewesen. Dank Kautzmann ist die Südliche Weinstraße heute in vieler Munde und bei allen hochkarätigen Events dabei. Natürlich hat er ein Auge auf seine Nachfolger Uta Holz und Bernd Wichmann, aber er mischt sich nicht ein „in den ganzen Zirkus“. Dazu habe er keinen Grund, sie machten ihre Sache hervorragend. Nur eines lässt sich der Vordenker entlocken: Er hoffe, dass sich die territorialen Kleingeister an der Mittelhaardt bei der Weinwerbung zusammenrauften. Der 70-Jährige vergleicht das Leben mit einem Karussell. „Du musst immer drauf steigen, den Mut haben, dabei zu sein.“ Kautzmann war dabei – und immer auch in Verantwortung, ob als CDU-Funktionär ab 1971, als Schöffe, Vorsitzender des ASV Landau und, und, und. Alleine 33 Jahre war er Stadtrat in Landau. Mit ganzem Elan widmet er sich heute nur noch seinem Amt als Präsident des Oberrheinrats, unterstützt im Verein das Weinfest in München und organisiert den Fraktionsausflug der Landauer CDU. Der Familienmensch hat nach dem Tod seiner Frau Christiane 2005 eineinhalb Jahre später ein neues Glück gefunden. Seine Moni (drei Enkel und ein Heim in Edenkoben) ist der Taktgeber. Sie bewegt ihn, der keinerlei Beschwerden hat, mit sanftem Druck. „Die zwickt mich.“ Das macht sie ordentlich: Das Handy liest den Schrittzähler am Arm aus; 9917 Schritte waren es am Sonntag. 6310 sollten es täglich sein, verrät Kautzmann. Während er früher gewohnt war zu delegieren, fährt er jetzt selbst zum C&C und kümmert sich um die Käsewürfel für die große Sause heute von 12 bis 15 Uhr beim Weingut Siener am ehemaligen Sternl in Birkweiler. Theo Kautzmann bittet, auf Geschenke zu verzichten. Vielmehr freut er sich über Spenden, um ein ganz persönliches Projekt möglichst rasch realisieren zu können: einen Freisitz im Wingert oberhalb der katholischen Kirche in Birkweiler. Spenden Verbandsgemeindekasse Landau-Land, Iban DE80 5485 0010 0000 0705 99, Verwendungszweck: Theo 70

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