Südpfalz Corona lässt Arbeitslosigkeit steigen

Auch bei Daimler in Wörth war wegen Corona Kurzarbeit angesagt.
Auch bei Daimler in Wörth war wegen Corona Kurzarbeit angesagt.

Zum Ausklang des alten Jahres ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen. Mitte Dezember wurden im Bezirk der Agentur für Arbeit Landau – mit den kreisfreien Städten Landau und Neustadt sowie den Landkreisen Bad Dürkheim, Germersheim und Südliche Weinstraße – 12.422 Menschen ohne Job gezählt.

Gegenüber November 2020 ist das eine Zunahme um 103 Personen oder 0,8 Prozentpunkte. Der Anstieg zum Jahresende falle zwar geringer aus als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des erneuten Lockdowns seit November seien allerdings weiterhin deutlich spürbar, heißt es in der Mitteilung der Agentur für Arbeit. Die Arbeitslosenquote stieg demnach von 4,6 auf 4,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,9 Prozent.

Im Jahresdurchschnitt 2020 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit 12.597 Bürger arbeitslos – das sind 2332 mehr als im Vergleich zum Jahr 2019. Diese Steigerung um knapp 23 Prozentpunkte sei auf die schwierige Situation der Betriebe infolge der Einschränkungen während der Lockdown-Phasen und der Zeit der pandemiebedingten Unsicherheiten in den Sommer- und Herbstmonaten zurückzuführen, heißt es in der Mitteilung. Dabei trieffe die Coronakrise einige Wirtschaftssektoren und Erwerbstätige stärker als andere.

Kurzarbeitergeld als Schutzschild

„In unserer Region sind vor allem der Handel, das Hotel- und Gastronomiegewerbe, die Verkehrsbranche und Teile des verarbeitenden Gewerbes betroffen“, sagt Agenturchefin Christine Groß-Herick. Nach vielen Jahren des Wachstums der Beschäftigtenzahlen sei im Bezirk der Arbeitsagentur nun ein Rückgang zu verzeichnen – um 0,9 Prozentpunkte. Gleichzeitig wurden auf das ganze Jahr gesehen rund 3070 Stellen weniger zur Besetzung gemeldet als 2019 – ein Rückgang um knapp 30 Prozentpunkte.

Einen wichtigen Schutzschild für die Betriebe und Beschäftigten in der Region stellt nach Angaben der Agentur für Arbeit das Kurzarbeitergeld dar. „Mit der Gewährung des Kurzarbeitergelds und durch die während der Pandemie erleichterten Zahlungsvoraussetzungen wurde ein noch wesentlich höherer Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert“, sagt Groß-Herick. 2020 hat die Agentur für Arbeit Landau rund 68,2 Millionen Euro an Kurzarbeitergeld inklusive der Sozialversicherungsbeiträge ausgezahlt. Das ist ein enormer Anstieg im Vergleich zum Jahr 2019, in dem lediglich knapp 385.000 Euro ausgezahlt wurden.

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