Landau Beim Stadtgeburtstag soll es jeden Monat einen Höhepunkt geben

Kein Stadtjubiläum ohne Sause, das ist klar. Doch es gilt auch: Keine Sause ohne Moneten. Was das Landauer Festjahr 2024 kosten soll, darüber schweigt sich die Verwaltung noch aus. Der Marathon jedenfalls ist das Sahnehäubchen, vom Aufwand her und bei den Kosten.

2024 wird gefeiert, dass Landau seit 750 Jahren Stadtrechte hat. Überlegungen, dies mit einem Rheinland-Pfalz-Tag zu kombinieren, hatten sich zerschlagen, weil das Land beim Landesfest zu einem Zwei-Jahres-Rhythmus übergehen will und seine Zusage an Landau zurückgezogen hatte beziehungsweise die Stadt auf 2025 vertrösten wollte. Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) ist ohnehin ein ganzes Festjahr lieber als eine einmalige Party: „Das gibt einen enormen Marketingeffekt.“ Ideen gibt es viele, aber die hält die Stadt noch weitgehend unter Verschluss. Sie lupft jetzt aber den Schleier, was der Spaß kosten wird.

„Es wird sehr, sehr viele Veranstaltungen geben“, verspricht Hauptamtsleiter Michael Götz, der mit Katja Doll als Koordinatorin und einem kleinen Team am Programm bastelt. Götz winkt mit einer kleingedruckten, vollgepackten Tabelle – nur reinschauen lässt er noch nicht. „Wir sehen jetzt die finanziellen Auswirkungen“, sagt er, und die will er dem Stadtrat vorlegen, der die Kosten letztlich in den Haushalt für das kommende Jahr einplanen muss. Die Verwaltung rechnet mit etwas über einer Million Euro, aber auch mit etlichen Einnahmen. Beispielsweise aus Spenden oder Sponsoring-Paketen. Ein Großsponsor steht schon fest, will aber noch nicht genannt werden, sagt Götz. Der Rat müsse auch noch klären, wie die Stadt mit den Sondernutzungsgebühren verfährt, die für die Nutzung öffentlicher Flächen anfällt.

Startgeld und Werbung

Bereits gesetzt ist der Marathon am 3. Oktober, schließlich ist der olympische Marathonlauf von einem Sohn der Stadt erfunden worden. „Wir werden dafür die komplette Innenstadt dicht machen“, sagt Götz – und 400.000 Euro benötigen. Wobei das nur die Kostenseite ist. Es werde Einnahmen und damit eine Gegenfinanzierung in noch nicht bekannter Höhe aus Startgeldern und Bandenwerbung geben. Auch eine zentrale Jubiläumsveranstaltung vom 30. Mai bis 2. Juni mit Festakt und Festumzug ist bereits fix.

Die traditionellen Marken im Stadtkalender werden ins Festprogramm eingebunden: Neujahrsempfang, Maimarkt, Landauer Sommer, Herbstmarkt, Fest des Federweißen und Nikolausmarkt. Neben solchen Großveranstaltungen wird es zahlreiche weitere, auch kleine Angebote geben, mal von der Stadt organisiert, mal von Dritten. Jeden Monat ein Highlight, verspricht Götz.

Public Viewing zur EM

Im Mai wird dies ein Bierfest sein, mit den Freunden aus der Partnerstadt Landau an der Isar und mit einem Maibaum, sagt Geißler. Dafür werden gut 50.000 Euro benötigt. Irgendwas mit Lego ist auch geplant, verrät Sandra Diehl, die Pressesprecherin der Stadt. Und ein Multi-Kulti-Fest auf dem Danziger Platz, so Geißler. Er habe auch Armin Schowalter vom Haus Südstern gebeten, die Fête de la Musique nach Möglichkeit auf ein ganzes Wochenende auszudehnen. Auch Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft zwischen Mitte Juni und Mitte Juli ist geplant.

Der Oberbürgermeister schätzt, dass Landau am Ende mit 600.000 Euro Ausgaben auskommt. „Das hätte der Rheinland-Pfalz-Tag uns auch gekostet“, sagt er. Das sind 800 Euro für jedes Jahr der Stadtgeschichte.

Info

Die Stadt nimmt noch gerne Vorschläge für weitere Programmpunkte an. Sie können bis 15. Oktober eingereicht werden bei Stadtjubiläumskoordinatorin Katja Doll, per E-Mail an stadtgeburtstag@landau.de.