Leichtathletik Warum bei den Waldlaufmeisterschaften der Südpfalz eine Strecke länger ist als geplant

Lena Entling (TV Nußdorf) siegte im gemeinsamen Lauf der weiblichen Jugend U18, U16 und U14.
Lena Entling (TV Nußdorf) siegte im gemeinsamen Lauf der weiblichen Jugend U18, U16 und U14.

Die Waldlaufmeisterschaften in der Südpfalz kommen gut an. Die Verantwortlichen verlängern für Aktive und Senioren die Strecke von 3000 auf 4800 Meter.

Samstagnachmittag gegen 13 Uhr: Verstärktes Verkehrsaufkommen macht sich am Vereinsgelände des ASV Harthausen bemerkbar. Die Südpfalz-Leichtathleten sind wieder einmal beim ASV zu Gast. 1953 gab es an gleicher Stelle erstmals Pfalz-Waldlaufmeisterschaften mit 400 Teilnehmern aus 60 Vereinen. Diesmal gingen mehr als 250 Teilnehmer auf die abwechslungsreiche Strecke. Spikeschuhe waren nicht nötig, normale Laufschuhe reichten aus.

Die Felder in den Schülerklassen waren am stärksten besetzt. Aber auch bei den Aktiven war die Teilnehmerzahl gestiegen. Die Erklärung dafür hatte der Vorsitzende des Leichtathletik-Bezirks Südpfalz, Paul-Ludwig Schnoor (Wörth): „Bei der Planung zu dieser Veranstaltung hatten wir für die Aktiven und Senioren eine 3000-Meter-Strecke vorgesehen. Doch nach Intervention von Tanja Hellmann wurde die Distanz auf 4800 Meter erhöht – die Zielgruppe wurde merklich breiter.“ So fanden sich zum Abschluss der Meisterschaften, dem Lauf der Aktiven und Senioren, knapp 50 Läufer an der Startlinie ein.

Titelverteidiger Ullrich

Nach der ersten von drei Runden hatte der Vorjahressieger der Männer, Philipp Ullrich (TV Bad Bergzabern), einen leichten Vorsprung auf die Favoritin der Frauen, Tanja Hellmann (LG Rülzheim). Sie hatte sich aus dem Wettkampfbüro kurz verabschiedet und setzte Ullrich unter Druck. In der zweiten Runde machte er Tempo. Nach 16:24 Minuten hatte Ullrich seinen Titel verteidigt. „Als ich merkte, dass er anzieht, bin ich mein Tempo weitergelaufen“, so Hellmann, die 24 Sekunden nach Ullrich ins Ziel kam. Sich schnell ein Brötchen gönnte, um sich dann wieder der Ergebniserfassung zu widmen.

Auf den Plätzen bei den Männern folgten die Kandeler Christian Flügel und Patrick Roth. Sechs Tage nach ihrer Marathonbestzeit in Kandel war auch Pia Winkelblech (TSV Kandel) zur Stelle: „Ich laufe noch etwas unrund, werde bestimmt nicht übertreiben. Wenn schon diese Veranstaltung angeboten wird, möchte ich auch teilnehmen“, so Winkelblech, die vornehmlich Ultra- und Trailstrecken läuft. Als Zweite der Frauen verwies sie Titelverteidigerin Giuliana Haas (TV Bad Bergzabern) auf Platz drei.

Eine einmalige Sache

Für die meisten Schüler und Jugendlichen ist die Waldlaufmeisterschaft am Ende Winters eine einmalige Sache, um auf längeren Distanzen zu starten. Beginnen doch nach Ostern die Stadion-Wettbewerbe, bei denen die meisten im Sprint und zu technischen Disziplinen antreten. Ihr Talent für die Mittelstrecken zeigte die 13-jährige Lena Entling vom TV Nußdorf. Die Schülerin des Max-Slevogt-Gymnasiums in Landau gewann den Lauf der weiblichen U18-, U16- und U14-Klassen über 2100 Meter. Bei Martina Link trainiert sie für ihre Lieblingsstrecke 800 Meter.

Spannend machten es die U20-Jungs des LCO Edenkoben. Nach 3200 Metern setzte sich Julian Weiss im Spurt gegen seinen Vereinskameraden Joshua Moskopp durch. Ein positives Fazit zogen Schnoor und der stellvertretenden Vorsitzende des ASV Harthausen, Jonas Bosch. „Von unserem Verpflegungsangebot wurde gut Gebrauch gemacht. Die Strecke wurde auch gelobt“, so Bosch. Schnoor: „Im nächsten Jahr sind wir wohl in Herxheim. Mal schauen, ob wir dort für die Aktiven und Senioren noch eine längere Strecke anbieten.“

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