Lokalsport Südpfalz Nullnummer ohne Langeweile

KANDEL (kebe). Mit einem leistungsgerechten 0:0 vor 294 Zuschauern trennten sich der VfR Kandel und der SV Alemannia Waldalgesheim gestern in der Fußball-Verbandsliga. Es war ein torloses Remis der besseren Sorte, weil beide Teams in einer intensiven Kampfpartie sich nichts schenkten und zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkam.

Nach Abpfiff des großzügigst leitenden Unparteiischen Marcel Mai (Bad Kreuznach) brandete Beifall von der Tribüne auf. Den hatten sich beide Teams mit hoher Laufbereitschaft bei drückender Hitze verdient. Der letztjährige Vizemeister hatte nur noch vier Akteure der Vorwoche in der Anfangsformation, als er sich bei der 0:3-Heimniederlage im Derby gegen Aufsteiger Hassia Bingen blamierte. Die Rasenspieler mussten neben den Urlaubern Pascal Hüll, Marcel Adel und David Wagner auch auf die gesperrten Burghard Schirmer und Patrick Tolbert verzichten. Felix Forstner fiel wegen Sommergrippe kurzfristig aus. Dafür rückten Malik Krubally, Leutrim Osaj und Maximilian Wilhelm in die Startelf. Kandel tat sich zu Beginn schwer, weil die Gäste früh den ballführenden Spieler attackierten und aggressiv zu Werke gingen. Fehlpässe und lange Bälle ins Niemandsland waren die Folge. SVA-Abwehrchef David Stipp verpasste nur knapp einen Wisch-ang-Freistoß (12.) und VfR-Keeper Roth entschärfte einen Kopfball von Daniel Braun (16.). Nach einer Trinkpause kam der VfR besser in die Partie und erarbeitete sich eine Serie von Eckbällen. Ein strammer Rückpass von SVA-Mittelfeldspieler Christian Klöckner brachte fast die Führung (31.). Die hatte drei Minuten später Malik Krubally auf dem Fuß, doch sein Flachschuss aus halbrechter Position nach Zuspiel von Maximilian Wilhelm verfehlte knapp das Tor. Kurz vor der Pause hielt VfR-Keeper Julian Roth sein Team im Spiel: Mit zwei Reflexen klärte er gegen die alleine vor ihm auftauchenden Philip Skiba und Daniel Braun. Nach der Pause entschärfte sein Gegenüber Tobias Schneider einen Osaj-Schuss von der Strafraumgrenze, Wilhelm war erneut Vorlagengeber. Nach einem strammen Schuss von Gästeakteur Jan Förstel über das Gehäuse (66.) wurde es vier Minuten später laut im Bienwaldstadion. Der erst in der Wochenmitte verpflichtete Ex-Rüssinger Doruk Tras erzielte durch einen abgefälschten Schuss das vermeintliche 1:0 für Kandel, doch das Schiedsrichtergespann hatte eine Abseitsstellung von Malik Krubally gesehen. Er hatte das Leder noch abgefälscht. Es war Tras’ erster Ballkontakt. Der technisch versierte Spieler zeigte, dass er den Rasenspielern weiterhelfen kann. Er kam für Marc Staiger aufs Feld, der nach einem rüden Foul von Jan Förstel humpelnd vom Platz ging. Schiri Mai zeigte die Gelbe Karte, ein Feldverweis wäre durchaus angebracht gewesen. Die Reaktionen nach Spielende waren weitgehend von Zufriedenheit geprägt. SVA-Coach Andre Weingärtner bescheinigte seiner Mannschaft eine deutliche Steigerung und sagte: „Wir hatten die bessere und reifere Spielanlage gegen einen guten Gegner, lediglich ein Tor hat uns gefehlt.“ Kandels Coach Fritz Kern konstatierte zwei Tage nach seinem 50. Geburtstag: „Unsere dezimierte Truppe hat es gegen starke Gäste gut gelöst. Ich denke, dass wir sogar die klareren Torchancen hatten.“ So spielten sie VfR Kandel: Roth - Kühnast, Yanik Wagner, Cenusa, Pfau - Staiger, Hornig, Osaj, Burgstahler, Wilhelm, Krubally (88. Reddmann) SV Alemannia Waldalgesheim: Schneider - Pauer, Stipp, Fennel, Förstel - Klöckner, Baraun, Wischang, Sawin (82. Demirci) - Skiba, Yakut Gelbe Karte: Kühnast - Klöckner, Förstel - Beste Spieler: Roth, Yanik Wagner - Yakut, Sawin, Stipp - Zuschauer: 294 - Schiedsrichter: Marcel Mai (Bad Kreuznach)

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