Lokalsport Südpfalz Nach der Pause bricht der Bann

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Kandel (kebe). Nach torloser erster Hälfte besiegte der VfR Kandel Aufsteiger ASV Winnweiler im heimischen Bienwaldstadion mit 5:0. Damit rücken die Rasenspieler auf Rang zwei in der Tabelle der Verbandsliga Südwest vor und bleiben weiterhin ungeschlagen.

Die Gäste traten dezimiert die Reise in die Südpfalz an und hatten nur drei Ersatzspieler dabei. Die gefürchtete Offensivabteilung fiel komplett aus: Waldemar Schneider hatte sich im Bingen-Spiel eine Bänderverletzung zugezogen und schaute an Krücken zu, Fabian Schmitt musste wegen Zahnschmerzen passen. Die Gastgeber waren bis auf Felix Forstner und Yannick Wagner komplett und legten los wie die Feuerwehr. In der 2. Minute köpfte Hornig unbedrängt nach Huell-Flanke übers Tor, zwei Minuten später traf Innenverteidiger Lars Reddmann ebenfalls per Kopf nur die Latte. Nach einem Zweikampf musste Kandels Leutrim Osaj mit multiplem Bänderriss ins Krankenhaus gebracht werden, er wird mehrere Monate ausfallen. Kandel agierte mehrere Minuten in Unterzahl, und die aggressiven und kompakt stehenden Gäste kamen ebenfalls zu zwei Chancen. In der 28. Minute ging ein Schuss von Pascal Hertel knapp neben das Tor, Adel hatte abgefälscht. Nach einem Zuspiel in die Schnittstelle vier Minuten später stand Marco Petrusch alleine vor VfR-Keeper Julian Roth, der toll parierte. Sein Gegenüber Robin Assel glänzte bei einer Parade nach einem feinen Hackentrick von Florian Hornig (39.). ASV-Fußbalboss Ortwin „Bingo“ Kolter war zur Pause zufrieden und sagte: „Ich denke, dass Ergebnis ist bisher gerecht.“ Nach dem Wechsel konnte seine Mannschaft dem Angriffswirbel der Bienwaldstädter jedoch nichts mehr entgegensetzen. Nach zwei Hornig-Großchancen und einem Kopfball von Marc Staiger brach ein Eigentor den Bann. ASV-Kapitän Scharfenberger setzte die Kugel unhaltbar für Keeper Assel ins linke untere Eck. In der 53. Minute kam Florian Hornig nach einem Zweikampf mit Jakob Siebecker an der Strafraumgrenze zu Fall, Schiri Tom Bauer entschied auf Strafstoß. Der gefoulte Spieler verwandelte selbst ins linke Eck, obwohl Assel noch dran war. Bester Spieler auf dem Feld war VfR-Mittelfeldspieler Pascal Huell, der zahlreiche gefährliche Angriffe initiierte und die Standards brandgefährlich in den Strafraum brachte. Er krönte seine Leistung mit einem Doppelpack. In der 73. Minute verwertete er mit einem flachen Rechtsschuss ins Eck ein feines Zuspiel des eingewechselten Patrick Tolbert, vier Minuten vor Ende setzte er nach Vorarbeit von Maximilian Wilhelm den Schlusspunkt. Das zwischenzeitliche 4:0 markierte Lucas Pfau mit einem Diagonalschuss aus 25 Metern per Außenrist. Fans und Trainer der Gäste präsentierten sich als faire Verlierer, ASV-Coach Jürgen Giehl gratulierte bereits eine Minute vor Abpfiff Kandels Duo Kern/Slatnek. Er meinte: „Nach der Anfangsschlafmützigkeit hatten wir auch unsere Chancen. Dennoch ist Kandels Sieg natürlich hoch verdient. Wegen der Ausfälle fehlte es uns in der Offensive an Durchschlagskraft.“ Kandels Trainer Fritz Kern machte seiner gesamten Truppe ein Kompliment für die gezeigte Leistung. Er konstatierte: „Warum sollte ich nach so einem deutlichen Erfolg etwas zu meckern haben. Ich denke, dass auch die Höhe verdient war. Die Treffer waren fast alle sehr schön herausgespielt.“ So spielten sie VfR Kandel: Roth - Kühnast, Reddmann (35. Cenusa), Pfau, Adel (70. Wilhelm) - Staiger - Huell, Osaj (23. Tolbert), Burgstahler, David Wagner - Hornig ASV Winnweiler: Assel - Geissler, Siebecker, Scharfenberger, Ahrens - Vollmer (74. Jan Giehl), Tim Giehl (55. Orschiedt) - Schwab (63. Karch), Petrusch, Hertel - Maurer

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