Lokalsport Südpfalz Kommt Basler oder nicht?

OFFENBACH/ZEISKAM/KANDEL (mame/kebe). Kommt er oder kommt er nicht? Die Frage treibt die Fans von Mario Basler vor dem Saisonauftakt des FSV Offenbach in der Verbandsliga um. Denn beim Aufsteiger TuS Rüssingen, heute Gast des FSV, hat „Super-Mario“ seinen Spielerpass.

Ob mit oder ohne Basler: Respekt hat man in Offenbach auch so schon genug. Trainer Dietmar Bittner schwärmt: „So einen Aufsteiger habe ich noch nicht gesehen, technisch hervorragend, eine super Truppe mit vielen Oberliga-Spielern. Da muss richtig Geld da sein, um die nach Rüssingen zu holen. Anders kann ich es mir nicht erklären.“ Unangenehm ist die erste Saisonaufgabe für den FSV schon deshalb, weil jeder einen Offenbacher Erfolg gegen einen Aufsteiger erwartet. Bittner grübelt noch, will die Aufstellung am Gegner ausrichten, schauen, „wer zu wem passt“. Und eines ist ihm besonders wichtig: „Die Null muss stehen.“ Fünf Defensive könnten Beton anrühren und „nach vorne geht bei uns ja immer etwas“, so Bittner, den die vielen Gegentore in der Vorbereitung gewurmt haben. Ähnlich wie der VfR Kandel im „Osten“ wurde sein morgiger Auftaktgegner, die U23 des FK Pirmasens, souveräner Meister der Landsliga West. Das Team war 2007/2008 in der C-Klasse Pirmasens beheimatet, um dann zum „Marsch durch alle Instanzen“ anzusetzen. Der Kader ist ein Buch mit sieben Siegeln, denn zahlreiche Akteure können in beiden aktiven Mannschaften des Vereins zum Einsatz kommen. Der „große“ FKP spielt heute in der Regionalliga gegen die Offenbacher Kickers. Der letztjährige Erfolgscoach Peter Tretter fungiert nun als Jugendkoordinator beim FKP, sein Nachfolger ist Sebastian Reich. Der 34-Jährige , 2006 mit dem Kandeler Slatnek Oberliga-Meister, kennt die Verbandsliga aus seiner Tainertätigkeit beim SV Rodalben und stapelt tief: „Ich weiß nicht, was uns in Kandel erwartet. Es wird auf jeden Fall schwer, weil wir in der Vorbereitung selten eine vernünftige Trainingseinheit absolvieren konnten.“ In der Startelf des VfR Kandel werden wohl keine Neuzugänge stehen. Während Yasin Özcelik eine Sperre aus dem Vorjahr absitzt, hat sich Lars Reddmann wie abgesprochen zu einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt verabschiedet. Die jüngeren Nachwuchsspieler aus der Umgebung haben teilweise von ihren abgebenden Vereinen noch keine Freigabe erhalten. Hinter dem Einsatz von Cristian Cenusa steht ein großes Fragezeichen. Maximilian Brechtel fehlt aus privaten Gründen, Pascal Hüll und Ralf Wegner kehren erst aus dem Urlaub zurück. Ob das was werden kann? „Wir haben dennoch die Qualität im Kader und können an einem guten Tag jeden Gegner schlagen“, meint der letztjährige Kandeler Stammtorhüter Julian Roth. Der 25-jährige Bankfachwirt aus Landau wurde in der Jugend des FSV Offenbach ausgebildet und kam nach vier Jahren in Queichhambach in den Bienwald. Seine Vorbilder sind Oliver Kahn und Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen. „Er hat schon im 19. Jahrhundert vorgelebt, das mit Gemeinschaftssinn und gegenseitiger Hilfe mehr Leistung möglich ist“, so Roth. Für ihn liegt der Schlüssel zum Erfolg der letzten Jahre neben Trainingsfleiß in vielen gemeinsamen Aktivitäten des Teams. „Er ist ein absoluter Kameradschaftstyp. Als spielender Torwart hat er mich überzeugt und positiv überrascht“, sagt VfR-Fußballvorstand Karl Geiger. Geiger sieht den VfR Kandel erst in einigen Wochen bei voller Leistungsstärke, wenn das Trainerduo Kern/Slatnek wieder alle Mann an Bord hat. „Die kommenden Wochen müssen wir einfach überbrücken. Am Sonntag wäre es ganz wichtig, dass wir nicht als Verlierer vom Platz gehen“, lautet sein Wunsch für das erste Verbandsligaspiel der Vereinsgeschichte. An der Zeiskamer Sauheide gastiert morgen die SG Rieschweiler, bei der gestern der Empfang mit Autogrammstunde von Weltmeister Erik Durm auf dem Programm stand. Der gebürtige Pirmasenser wurde neun Jahre an der Dicken Eiche als Stürmer ausgebildet, um dann von BVB-Coach Jürgen Klopp zum Außenverteidiger umfunktioniert zu werden. Rieschweilers Kader hat sich stark verändert, der bisherige Trainer Tobias Weis fungiert künftig als Abteilungsleiter, sein Nachfolger ist Björn Hüther, ein Eigengewächs. „Die Vorbereitung war nicht das Gelbe vom Ei, mit einem Punkt in Zeiskam könnten wir sehr gut leben“, meint Präsident Rolf Weis angesichts des Weggangs von sechs Stammspielern. In Tobias Leonhard trifft er am Sonntag einen wieder. Der Polizeibeamte setzt aus beruflichen Gründen seine Fußballerlaufbahn in der Südpfalz fort. Er wurde nach Ludwigshafen versetzt und wohnt seit ein paar Wochen mit seiner Partnerin in Landau. „Ich habe niemanden gekannt. Doch ich habe mich wirklich gut eingelebt in einem Verein mit professionellen Strukturen“, zieht der gelernte Stürmer ein erstes positives Fazit. Seine ehemaligen Mitspieler hat er zur Wohnungseinweihung nach der Partie eingeladen. „Ich will natürlich mein erstes Spiel gewinnen, danach können wir gerne gemeinsam feiern“, meint Leonhard lachend. Dies sieht sein neuer Übungsleiter Sahin Pita genauso: „Wir wollen auf jeden Fall das Debakel gegen Offenbach vom Vorjahr nicht wiederholen. Dafür bereiten wir uns körperlich und geistig mit voller Konzentration vor.“ Er lässt keinen Zweifel, dass Leonhard in der Anfangsformation stehen wird. Ob im Sturmzentrum oder auf der Außenbahn im offensiven Dreier-Mittelfeld, lässt er noch offen. „Wir haben ihn geholt, um uns zu verstärken. Diesem Anspruch wird er gerecht, er ist ein Top-Junge mit besten Manieren“, sagt Pita über seinen Neuzugang. Wie im Vorjahr bleibt Zeiskam zum Saisonauftakt nicht vom Verletzungspech verschont, vor allem die Offensivabteilung ist davon betroffen. Christopher Koch erlitt vor vier Wochen einen Mittelfußbruch, Engin Koc hat immer noch keine genaue Diagnose wegen seiner Leistenbeschwerden erhalten. Von den „Neuen“ wird Tomas Cerniauskas (kam vom SC Hauenstein) mit Antibiotika behandelt, der Ex-Mechtersheimer Eric Kiefer hat sich in dieser Woche beim Training eine Rückenverletzung zugezogen.

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