Landau Zur Sache: Die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge

Während für die Pflege der Kriegsgräber im Inland die Kommunen verantwortlich sind, betreut der Volksbund 832 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern. Dort, wo etwa 2,7 Millionen Kriegstote ihre letzte Ruhe gefunden haben, lässt er Grabsteine reinigen, Beschriftungen säubern, Umrandungen anlegen und Hecken zurückschneiden. Darüber hinaus bietet der Volksbund für Kinder und Jugendliche in Europa jedes Jahr mehr als 50 friedenspolitische Projekte an: Lehrerfortbildungen, Ausstellungen und Fahrten mit Schulen nach Verdun. Zudem gibt es Workcamps, in denen Jugendliche sich an ausgesuchten Orten treffen, immer mit dem Bezug zu einer Kriegsgräberstätte oder anderen Gedenkstätte, um diese zu erkunden und zu pflegen. Dem Volksbund stehen etwa 45 Millionen Euro pro Jahr für seine Arbeit zur Verfügung. Er ist zwar im Auftrag der Bundesregierung tätig, erhält folglich Zuschüsse von Bund und Ländern, den Großteil seiner Arbeit finanziert er jedoch aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Dabei kommen etwa fünf Millionen Euro durch die bundesweit laufenden Spendensammlungen zusammen, teilt der Bezirksverband Rheinhessen-Pfalz auf Anfrage mit. Ein Problem, das sich seit einiger Zeit hier und dort in der Bundesrepublik zeigt: Es fehlt zunehmend an Menschen, die sich für den Volksbund mit der Sammeldose in der Hand auf den Weg an die Haustüren und zu den Bürgern machen. Und wenn dann noch Kasernen wie in jüngerer Vergangenheit in Speyer und Kusel schließen, wird die Lücke größer, die Ehrenamtliche nur schwer schließen könnten, wie Ulrich Johann vom Bezirksverband Rheinhessen-Pfalz mitteilt. Ein Drittel der Spendensammler sind laut Statistik des Volksbundes nämlich Soldaten und Reservisten. Dennoch stehe man im Bezirksverband Rheinhessen-Pfalz des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge mit einem jährlichen Sammelergebnis von 200.000 Euro im bundesweiten Schnitt noch sehr gut da, sagt Johann. Für den ehrenamtlichen Beauftragten im Kreis SÜW, Sebastian Christill, ist das ein Verdienst der Ehrenamtlichen: „Es hängt immer von ihrem Engagement und ihrer Überzeugungsarbeit ab, wie erfolgreich die Straßensammlung am Ende wird.“

x