Kultur Südpfalz Maries Malerfreunde

Knabenkopf ist der Titel dieses Ölbilds von Elisabeth Mack-Usselmann, das im Strieffler Haus zu sehen sein wird.
Knabenkopf ist der Titel dieses Ölbilds von Elisabeth Mack-Usselmann, das im Strieffler Haus zu sehen sein wird.

Im Strieffler Haus in Landau gibt es auch in diesem Jahr viel Kunst zu sehen. Liebhaber der Malerei und Grafik dürfen sich auf drei neue Ausstellungen des Vereins Strieffler Haus der Künste freuen. Gezeigt werden in der Löhlstraße Bilder der pfälzischen Malerin Elisabeth Mack-Usselmann, Druckgrafiken vom 15. Jahrhundert bis heute sowie Werke von Marie Striefflers Malerfreunden.

Den Anfang macht Elisabeth Mack-Uselmann. Vom 18. Februar bis zum 25. März werden ihre Bilder unter dem Titel „Figur und Farbe“ präsentiert. Der Name verweist auf den Malstil der Künstlerin. Mack-Usselmann, eine Malerin der Nachkriegszeit, übernahm die Farb- und Formgebung des Expressionismus mit allen errungenen Freiheiten und suchte damit die erfahrene Wirklichkeit mit Farbe und Linie gestaltend zu bewältigen. Die inzwischen 90-Jährige wuchs in Speyer auf, studierte Malerei an der Freien Akademie Mannheim sowie an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Dort war sie die Meisterschülerin von Erich Heckel, dem expressionistischen Maler und Mitbegründer der Dresdner Künstlergemeinschaft „Brücke“. Ihr Studium beendete Mack-Uselmann mit dem Staatsexamen für Kunsterziehung und lehrte dann am Edith-Stein-Gymnasium in Speyer. Nach ihrer Pensionierung arbeitete sie in einem Atelier in der Karlsruher Majolika und ist bis heute als freischaffende Malerin in Römerberg bei Speyer tätig. Das Gesamtwerk der Künstlerin enthält, neben figurativen Malereien, sehr viele Landschaftsbilder, die ganz ohne Menschen gemalt sind. Diese Arbeiten bezeichnet Mack-Uselmann gerne als „Seelenlandschaften“. Eine gänzlich andere Kunstrichtung präsentiert die am 6. Mai beginnende Ausstellung „Unter Druck - Druckgrafik vom 15. Jahrhundert bis heute“. Bis 17. Juni hängen dann Druckgrafiken aus mehreren Jahrhunderten an den Wänden des Strieffler Hauses. Die Ausstellung will einen Einblick geben in die Geschichte und Besonderheiten der Grafik. Überwiegend kleinformatige Radierungen und Lithographien von namhaften Künstlern wie zum Beispiel Rembrandt van Rijn oder Pablo Picasso werden zu sehen sein. Die Ausstellung soll daran erinnern, dass sowohl Heinrich Strieffler, wie auch seine Tochter Marie gern mit der Technik der Druckgrafik arbeiteten. Noch heute ist im Dachgeschoss des Strieffler Hauses ein kleines Druckatelier mit einer Presse für das im 19. Jahrhundert am häufigsten angewandte Steindruckverfahren. Mit ihr fertigten Heinrich und Marie Strieffler unter anderem Drucke für den Leinsweilerer Maler Max Slevogt an. In der dritten Ausstellung, die vom 16. September bis zum 28. Oktober zu sehen ist, stehen drei Maler im Fokus, zu denen Marie Strieffler enge Freundschaften pflegte: Hermann Sauter, Ludwig Doerfler und Philippe Steinmetz. „Maries Malerfreunde“ ist denn auch der Titel der Ausstellung. Zusammen mit Ludwig Doerfler, einem Freund und Kollegen aus ihrer Münchener Zeit, unternahm Marie Strieffler ab 1954 regelmäßig Studienfahrten in den Süden. Beliebte Ziele waren Italien, Frankreich und Spanien. 1961 erwarb Marie ihr erstes eigenes Auto. Gemeinsame Landpartien standen von nun an auf dem Programm. Im Juli 1966 lernte Marie Strieffler in Straßburg den elsässischen Künstler Philippe Steinmetz kennen. Fortan verband die beiden eine lebenslange, enge Freundschaft. Auch sie pflegten einen intensiven künstlerischen Austausch und unternahmen zusammen viele Reisen. Auch hier war Frankreich das bevorzugte Ziel. Steinmetz, dessen Heimatort Bischwiller im Elsass war, wohnte zeitweise bei Marie Strieffler in Landau. Jedem der drei Künstler ist bei der Ausstellung ein eigener Raum im ersten Obergeschoss des Strieffler Hauses gewidmet. „Expressive Porträts, stimmungsvolle Landschaften, koloristisch delikate Stillleben und vieles mehr geben einen spannenden Einblick in die interessante Zeit gemeinsamen Wirkens und auch künstlerischen Austauschs“, teilt der Verein Strieffler Haus der Künste mit.

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